Porridge oder wo bitte sind die Semmerl und die Marmelad?
Die Christloma aus Berlin ist der Liebe wegen nach Österreich gekommen. Was der Opa für einer war, wissen wir nicht so genau, weil ihn die Steyromi, meine Urgroßmutter, adoptiert hat. Aber die Christloma muss den Opa recht mögen haben, weil sie hat gleich sechs Kinder mit ihm bekommen, immer schön eins nach dem anderen. Das Erste war gleich die Mama und die isst leidenschaftlich gerne Porridge seit sie mit mir in Irland war.
Und letzte Woche, da hat sie die Christloma zum Frühstück eingeladen, welche sich ehrlich gefreut hat, vor allem auf die Semmerl und die Marmelad. Blöd hat sie g´schaut, wie ihr die Mama irisches Porridge kredenzte. Mit dem Löffel in der Hand hat sie ein bisserl gerührt, ein bisserl gekostet, ein bisserl gerührt...und dann hat sie die Mama gefragt, ob das das Zeug ist, mit dem man die Löcher in der Wand zuschmiert. So was tät sie nämlich eh brauchen, seit sie sich beim Schuhe zubinden am Garderobenhaken festgehalten hat.
Es könnte also sein, dass das nachfolgende Rezept nicht ganz Ihren Geschmack trifft, aber einen Versuch wär´s wert.
Bevor es ans Kochen geht, möchte ich mich noch zu den Haferflocken äußern: Ich habe jahrelang versucht gutes Porridge zu kochen und es ist mir nie gelungen. Egal ob britisch, schottisch, irisch,... irgendwann habe ich das Thema Porridge als globalen Irrtum abgehakt - bis ich in Irland war. In einem kleinen Bed-and-Breakfast am letzten Zipfel der Halbinsel Dingle, an einem regnerischen, nebeligen Morgen, hab ich dann DAS Porridge gegessen. Wild entschlossen, das Geheimnis zu lüften bin ich mit mindestens fünf Kilo Haferflocken im Handgepäck nach Hause geflogen, in der festen Überzeugung, dass das Entscheidende die Qualität der Flocken ist. Ich habe alle Sorten ausprobiert und zum Vergleich die heimischen Haferflocken getestet. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich recht hatte: die Inselflocken sind anders. Nachdem ich alle fünf Kilo Haferflocken verbraucht hatte, bin ich ein bisserl panisch geworden. Aber Internet sei Dank, konnte auch dieses Problem gelöst werden.
Weiteres bitte hier nachlesen:
http://noats.de/index.php/2009/07/notes-about-noats/
Versuchen Sie also erst gar nicht das Rezept mit Haferflocken zu kochen, die bei uns üblicher Weise im Handel angeboten werden, weder mit Großblatt- noch mit Kleinblattflocken. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als nach Irland zu fahren, oder nach England, oder Noats zu bestellen, oder Sie wissen etwas, das ich nicht weiß.
Aber wenn sie die richtigen Flocken haben, dann geht´s ganz einfach, wobei ich mich an Nilas "Old Fashioned - Methode" orientiere.
Und letzte Woche, da hat sie die Christloma zum Frühstück eingeladen, welche sich ehrlich gefreut hat, vor allem auf die Semmerl und die Marmelad. Blöd hat sie g´schaut, wie ihr die Mama irisches Porridge kredenzte. Mit dem Löffel in der Hand hat sie ein bisserl gerührt, ein bisserl gekostet, ein bisserl gerührt...und dann hat sie die Mama gefragt, ob das das Zeug ist, mit dem man die Löcher in der Wand zuschmiert. So was tät sie nämlich eh brauchen, seit sie sich beim Schuhe zubinden am Garderobenhaken festgehalten hat.
Es könnte also sein, dass das nachfolgende Rezept nicht ganz Ihren Geschmack trifft, aber einen Versuch wär´s wert.
- Haferflocken für Porridge (ca. 1/2 Tasse pro Person)
- die selbe Menge Milch
- und 1 1/2 Mal die selbe Menge Wasser
- 1 Messespitze Salz (ganz wichtig)
- 1-2 EL Schlagobers (nicht geschlagen) pro Person
- Ahornsirup
- eventuell ein paar frische Beerenfrüchte je nach Saison (am besten schmecken Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren)
Bevor es ans Kochen geht, möchte ich mich noch zu den Haferflocken äußern: Ich habe jahrelang versucht gutes Porridge zu kochen und es ist mir nie gelungen. Egal ob britisch, schottisch, irisch,... irgendwann habe ich das Thema Porridge als globalen Irrtum abgehakt - bis ich in Irland war. In einem kleinen Bed-and-Breakfast am letzten Zipfel der Halbinsel Dingle, an einem regnerischen, nebeligen Morgen, hab ich dann DAS Porridge gegessen. Wild entschlossen, das Geheimnis zu lüften bin ich mit mindestens fünf Kilo Haferflocken im Handgepäck nach Hause geflogen, in der festen Überzeugung, dass das Entscheidende die Qualität der Flocken ist. Ich habe alle Sorten ausprobiert und zum Vergleich die heimischen Haferflocken getestet. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich recht hatte: die Inselflocken sind anders. Nachdem ich alle fünf Kilo Haferflocken verbraucht hatte, bin ich ein bisserl panisch geworden. Aber Internet sei Dank, konnte auch dieses Problem gelöst werden.
Weiteres bitte hier nachlesen:
http://noats.de/index.php/2009/07/notes-about-noats/
Versuchen Sie also erst gar nicht das Rezept mit Haferflocken zu kochen, die bei uns üblicher Weise im Handel angeboten werden, weder mit Großblatt- noch mit Kleinblattflocken. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als nach Irland zu fahren, oder nach England, oder Noats zu bestellen, oder Sie wissen etwas, das ich nicht weiß.
Aber wenn sie die richtigen Flocken haben, dann geht´s ganz einfach, wobei ich mich an Nilas "Old Fashioned - Methode" orientiere.
Wasser, Milch, Salz und Flocken in einen Topf geben. Unter Rühren zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und noch fünf Minuten unter gelegentlichem Rühren quellen lassen. Dann in eine Schüssel geben, in der Mitte eine kleine Mulde machen und mit Schlagobers füllen. Ahornsirup einfach drüber laufen lassen. Auf diese Art habe ich Porridge in Irland gegessen. Mehr brauchen Sie eigentlich gar nicht. Ein paar Beeren schmecken aber auch gut dazu.
Und weil ich jetzt gutes Porridge kochen kann - ich meine so richtig gutes - habe ich mir auch gleich stilvolle Schüsseln gekauft - bei Greengate Copenhagen ...
...und die Semmerl und die Marmelad können uns g´stohlen bleiben, der Mama und mir.
Ich hab Porridge bisher immer mit unseren Flocken gemacht. Daher würde mich jetzt natürlich interessieren, wo genau der Unterschied liegt?
AntwortenLöschenAlso, soviel ich weiß, liegt es am Herstellungsverfahren. Für gute Porridgeflocken braucht es angeblich eine spezielle Technik des Mahlens. Die Flocken sind besonders zart, irgendwie anders. Sie kochen viel sämiger ein, fast als ob sie schmelzen würden. Der Geschmack ist extrem nussig. Die besten Flocken, die ich von Irland mitgebracht habe waren die da: http://www.youririshshop.com/Flahavans-ORGANIC-Jumbo-Porridge-Oats-1. Die Flocken von Noats schmecken aber sehr ähnlich. Ich habe es wirklich ausprobiert, weil ich geglaubt habe, ich bilde mir das nur ein. Einen Topf mit unseren Haferflocken (Kleinblatt) und einen Topf mit Flahavans. Direkter Vergleich - kein Vergleich! Vielleicht ist das mit den üblichen Haferflocken so, als ob man mit Langkornreis Risotto kocht.
AntwortenLöschenaha, jetzt bin ich natürlich auch neugierig auf den Unterschied ;-). Gut möglich, dass ich mir bald mal Noats ins Haus hole, weil bis zum nächsten Irlandurlaub dauert´s ja noch! Danke!
AntwortenLöschenHab dich gerade erst bei katha entdeckt: schön, ein weiterer österreichischer Foodblog!
AntwortenLöschenPorridge mach ich so ähnlich wie du,nur röste ich ohne Fett kurz an und gebe nur Wasser dazu, dann aber reichlich Obers und braunen Zucker (manchmal Zimt, manchmal Beeren) drauf. So habe ich ihn in Yorkshire kennen- und lieben gelernt. Und ich habe dann zuhause experimentiert: mit selbst geschrotetem Bio-Nackthafer, das entspricht dem "steel cut oat". Das war mir etwas zu grob. Ideal schmeckt Porridge, wenn grob geschroteter Hafer noch etwas gequetscht, zu Flocken flach gedrückt wird ("Rolled oat", unsere Haferflocken). Das kann ich selbst nicht herstellen. Daher bin ich bei den Spielberger Haferflocken, mittel, gelandet. Sie sind vor allem geschmacklich sehr "haferig", das mag ich.
Oh, ja, eine Porridgeexpertin! Das liebe ich an Kochblogs. Man kann sich mit Menschen austauschen, die das wirklich interessiert. Normalerweise schläft mir mein Gegenüber ein, wenn ich über Haferflocken fachsimple. Ich werde beim nächsten Einkauf die Spielberger gleich einpacken und dein Rezept ausprobieren...und dir berichten. Vielen Dank!
AntwortenLöschenexpertin bin ich wohl keine da ich meinen frühstücksporridge mit den billigen groben koche und sehr liebe
AntwortenLöschenaber den blick des gegenübers wenn ich von meinem frühstück schwärme und dem wundervoll wärmenden gefühl im magen und dieser zufriedenheit mit einem viel zu frühen tagesanfang
den kenn ich auch
allerliebste grüße
monate zu spät giggle ich weiss
birgit
schon mal die flocken vom hofer probiert? die feinblatt bringens, find ich.
AntwortenLöschenSchmucke Bol-Sammlung!
AntwortenLöschenUnd deine Putta-Pasta ist schon auf die Nachkochliste gerutscht!