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Home Archive for Juli 2013


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Im Hause Ziii wird viel vegetarisch gegessen, doch ab und zu überkommt uns der Heißhunger auf Fleisch. Ich persönlich esse gerne Schweinefleisch, allerdings die weniger edlen Teile, denn die schmecken einfach besser. Meine Familie teilt diese Präferenzen jedoch nicht. Das Fräulein, wen wundert es, mag am liebsten Huhn und der Herr Ziii, wie könnte es anders sein, ist Freund eines saftigen Steaks vom Rind.

Seine zweite Leidenschaft gehört den asiatischen Kräuter. Dieses Jahr hat er sogar eine kleine tragbare Gemüsekiste bepflanzt. Darin wachsen jetzt Kräuter wie Koriander, Thaibasilikum, vietnamesische Minze, ein paar hocharomatische Namenlose und ohne Chilli geht sowieso überhaupt nix. Der Herr Ziii hütet seinen mobilen Kräutergarten wie einen Schatz. Je nach Temperatur, Sonneneinstrahlung, Wind und sonstigen meteorologischen Einflüssen wandert die Kiste auf der Terrasse von recht nach links oder von vorne nach hinten. Will ich die Kräuter in der Küche verwenden, muss ich quasi einen formellen Antrag stellen. Für das nachfolgende Projekt geht mir dieser aber immer problemlos durch.

  • 1 dicke Scheibe Filet vom Rind oder auch Beiried – mindestens 4 cm stark, rechnen Sie pro Person ungefähr 200 g, alles unter 4 cm Stärke ist für diesen Zweck nicht zu gebrauchen
  • 2EL gute Sojasauce – natürlich gebraut, kein synthetisches Produkt 
  • 1 EL Mirin 
  • 1 EL Sake 
  • 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer 
  • Sezchuanpfeffer – mit dem Messerrücken grob zerdrückt 
  • ½ TL Sesamkörner 
  • abgeriebene Limettenschale 
  • 1 Handvoll gezupfte asiatische Kräuter – es sollte unbedingt frischer Koriander dabei sein und eine asiatische Minzesorte 
  • 1 kleine Chilli – in feine Ringe geschnitten 
  • Frühlingszwiebelgrün 
  • ein paar Tropfen geröstetes Sesamöl 
  • zum Servieren noch Limettenspalten und Salzflocken 
  • hocherhitzbares Bratöl 

Das Fleisch sollte schon beim Kauf gut abgelegen sein. Ich halte es seit neuesten wie Heston Blumenthal, trockne das Steak mit Küchenpapier und lege es auf einen Gitterrost. Dann decke ich es mit einem Geschirrtuch ab und lege es für mindestens einen Tag oder noch besser drei Tage in den Kühlschrank. Ich habe es aber auch schon mal vergessen und erst nach fünf Tagen aus dem Kühlschrank geholt. Dieses Steak war bisher das allerbeste. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass es dann nicht mehr genießbar ist. Rindfleisch hält sich länger, als Sie glauben. Riechen Sie einfach daran und verlassen Sie sich auf Ihre Nase.

Zwei Stunden bevor Sie das Steak braten wollen, holen Sie es aus dem Kühlschrank. Schmeißen Sie es nie direkt aus der Kälte in die Pfanne. Nehmen Sie einen Tiefkühlbeutel und geben Sie die Sojasauce, den Mirin und Sake hinein. Schälen Sie den Ingwer und reiben Sie ihn ganz fein. Anschließend drücken Sie ihn durch ein kleines Teesieb. Frischer Ingwer ist sehr saftig und Sie erhalten auf diese Weise mindestens zwei Esslöffel puren Geschmack, der mit dem von getrocknetem Ingwer nicht vergleichbar ist. Ich benutze eine spezielle Ingwerreibe mit Saftrille. Der Ingwer wird damit gerieben und anschließend direkt auf der Reibe fest ausgepresst. Der Saft fängt sich automatisch in der Rille.

Alles, was Sie aus Ihrem Ingwerstück rausquetschen können, kommt jetzt ebenfalls in den Plastikbeutel. Die Marinade ist damit fertig. Jetzt brauchen Sie nur noch das Fleisch dazugeben, die Luft aus dem Sackerl drücken und mit einem Knoten möglichst eng verschließen. Lassen Sie das Fleisch nun für ein bis zwei Stunden bei Zimmertemperatur marinieren. Zwischendurch kneten Sie es gelegentlich durch, damit sich die Marinade schön gleichmäßig verteilt. Sie können das Fleisch natürlich auch wieder in den Kühlschrank legen und es über Nacht ziehen lassen. Vergessen Sie aber nicht, es rechtzeitig wieder herauszunehmen.

Heizen Sie den Backofen auf ungefähr 110 Grad vor.

Zum Braten nehmen Sie das Steak wieder aus dem Plastikbeutel heraus und tupfen es sorgfältig mit einem Stück Küchenpapier ab. Das Fleisch muss wirklich trocken sein. Anschließend reiben Sie es auf beiden Seiten mit hocherhitzbarem Bratöl ein. Die Marinade heben Sie bitte auf. In der Zwischenzeit erhitzen Sie die Pfanne auf dem Herd und zwar so richtig. Wenn Sie einen Wassertropfen in die Pfanne fallen lassen, muss er zischend verdampfen. Erst dann legen Sie das Steak ein und lassen es auf jeder Seite ungefähr eine Minute braten bis es schön gebräunt ist. Verwenden Sie dafür eine Zange und stechen Sie das Fleisch nie, nie, niemals an. Nehmen Sie das Steak dann kurz aus der Pfanne, wischen Sie diese mit einem Küchenpapier aus und geben Sie das Fleisch wieder zurück. Das Ganze kommt jetzt bei sehr niedriger Temperatur in den vorgeheizten Backofen. Für wie lange kann ich Ihnen nicht genau sagen. Das variiert je nach Dicke des Steaks und je nachdem wie blutig Sie es gerne hätten. Rechnen Sie für ein 5 cm dickes Stück Fleisch ungefähr 5 Minuten, wenn Sie es gerne medium essen. Mithilfe der Druckprobe können Sie erkennen, wie gar das Fleisch in seinem Inneren ist. Je fester, umso stärker ist es durchgegart. Das Fräulein und ich bevorzugen rosa gebratene Steaks, wie Sie auf den Fotos sehen können, der Herr Ziii mag es lieber blutiger. Braten Sie ein Filetsteak für mehrere Personen in einem Stück, hat dies den Vorteil, dass Sie von überall ein bisserl haben. Die äußeren Teile sind zart rosa, wie das Fräulein es gerne hat und je weiter Sie in den Kern vordringen, umso blutiger wird das Fleisch. Der mittlere Teil ist immer für den Herrn Ziii reserviert.

Nach der Gardauer holen Sie die Pfanne aus dem Ofen und lassen das Steak mindestens fünf Minuten rasten (sehr wichtig!). Anschließend schneiden Sie es in möglichst dünne Scheiben und richten es auf einem Teller an. Fangen Sie dabei den austretenden Saft auf. Vermischen Sie diesen dann mit einem Esslöffel der Marinade und mit dem Sesamöl und gießen Sie ihn über das Fleisch. Während das Fleisch rastet richten Sie die Kräutermischung her. Schneiden Sie das Frühlingszwiebelgrün der Länge nach in sehr feine Streifen und legen Sie es in eiskaltes Wasser. Die Zwiebelstreifen rollen sich dadurch ein. Anschließend abseihen. Entsamen Sie die Chilli und schneiden Sie sie in ebenfalls in feine Streifen. Mischen Sie das Zwiebelgrün und die Chilli mit den gezupften Kräutern. Bestreuen Sie das fertig geschnittene Steak mit der Kräutermischung, dem Sesam und dem Sezchuanpfeffer und reiben Sie ein wenig Limettenschale darüber. Reichen Sie für jeden extra Salzflocken und Limettenspalten dazu.
Mehr Informationen zum Thema Fleischqualität: bei Eline von Küchentanz finden Sie einen interessanten Post zum kulinarischen Trendthema dry aged Beef.
Sehr informativ und unterhaltsam finde ich auch immer die Steak-Experimente des Fleisch-Fetischisten Tobias Müller in seinem Blog 'Gruß aus der Küche', wie zum Beispiel hier (zum Thema dry aged) oder hier (zum Thema Reifung im Eigenfett).


Recipe in English

Steak 'Asian Style'

Although I like to eat vegetarian, I sometimes feel a craving for meat. Pork, is my personal favorit, usually the cheap, but more flavorful cuts. Unfortunately, the rest of the family does not agree with that. Miss Ziii prefers chicken and, needless to say, Mr Ziii is a big friend of roasted beef. His second passion belongs to asian flavors. This year he even grows his own herbs in a box on the terrace, like coriander, thai basil, asian mint and some others from which I don't even know the name. He guards his box like gold and puts it off from one place to the other depending on sunlight, temperature and some other meteorological influences. This recipe is his favorit usage...

  • a thick slice of beef tenderloin or sirloin - at least 4 cm thick, about 200 g per person
  • 2 tbsp soy sauce good - naturally brewed, no synthetic product
  • 1 tablespoon mirin
  • 1 tablespoon sake
  • 1 thumb-sized piece of fresh ginger
  • Sezchuanpfeffer - coarsely crushed with the back of a knife
  • ½ tsp sesame seeds
  • grated lime zest
  • 1 handful Asian herbs - by all means fresh coriander, maybe Thai basil and a sort of Asian mint
  • 1 small chilli - cut into thin rings
  • spring onion green
  • a few drops of toasted sesame oil
  • for serving lime wedges and salt flakes
  • cooking oil

I do it like Heston Blumenthal and leave the meat in the fridge for some days. Therefore I dry it with a paper towel and place it on a cooling rack. Then I cover it with a towel and keep it for at least a day or better three days in the fridge. You need not worry. Beef lasts longer than you think. Just smell  and rely on your nose.

Two hours before you want to fry the steak, take it out of the fridge. Take a plastic bag and add the soy sauce, the mirin and sake into it. Peel the ginger and grate it finely. Then press it through a small tea strainer. Fresh ginger is very juicy and you get at least two tablespoons of pure taste, which is not comparable with that of dried ginger. I use a special ginger grater with a groove.

Put everything you can squeeze out of the ginger into the plastic bag. The marinade is finished now and you just need to add the meat. Remove the air in the bag and seal as tightly as possible with a knot. Let the meat marinate now for one to two hours at room temperature. In between, knead it occasionally.

Preheat the oven to about 110 degrees Celcius. Not more.

For roasting, take the steak out of the plastic bag and dry it carefully with a piece of paper towel. The meat has to be really dry. Keep the marinade. Then rub the steak on both sides with cooking oil. Heat the pan. Insert the steak and roast it for about a minute on each side until it is nicely browned. Then, take the steak out of the pan. Clean the pan with a paper towel and add the meat again. Now put the pan into the preheated oven at a very low temperature. The time depends on the thickness of the steak and on your desired doneness.  Choose about five minutes for a five centimeter thick steak if you like to eat it medium. The firmer, the more it is cooked through. Miss Ziii and I prefer it soft pink in the middle, as you can see on the photos, Mr Ziii prefers it rare. Roasting the steak in one piece has the advantage that you get a little bit of everywhere. The outer parts are pink, like Miss Ziii likes it, and rare in the middle. This part is always reserved for Mr Ziii.

Let the steak rest for at least five minutes (very important). Then cut it into thin slices and arrange it on a plate. Don't forget to collect the juice that comes out of the meat. Mix it with a tablespoon of the marinade and sesame oil and pour it over the meat.

Prepare the herb mixture while the meat rests. Cut the spring onion green lengthwise into very thin strips and put it into ice cold water. The strips roll up if the water is cold enough. Then strain. Cut the chillis and mix it with the onion and the herbs. Sprinkle the steak slices with herb mixture, the sesame and the sezchuan pepper and grate a little lime zest over it. Serve with salt flakes and lime wedges.



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii 
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Eines kam zum Anderen. Das Fräulein Ziii, jetzt immer mit Kalorien-App unterwegs, stopft mir täglich den Kühlschrank mit Wassermelonen voll. Diese wollen gegessen werden. Weil ich nun vor lauter Melonen im Kühlschrank nix mehr sehe, hätte ich den Feta von vorvorletzter Woche beinahe vergessen, aber nur beinahe, denn bevor der Liederling von alleine davon spazieren konnte, habe ich ihn schnell mit einer von den Melonen verkuppelt. So oder so ähnlich habe ich es schon mancherorts gesehen.

Seit die Liaison vom pikanten Feta und der prallen Melone vor einigen Jahren in trendigen Kochbüchern, Foodblogs und Restaurants publik wurde... und im übrigen keiner so recht weiß, wie es dazu eigentlich kam... ploppt die Verbindung jeden Sommer aufs Neue irgendwo auf und ich frage mich immer wieder: "Können so viele Menschen irren?" Obwohl ich diese Frage in der Regel mit einem klaren 'Ja' beantworte, muss ich in diesem speziellen Fall doch zugeben: "Öha?! Die haben alle recht!"

Der originelle Salat  hatte jedenfalls auch interfamiliär durchschlagenden Erfolg und es folgten gleich mehrere Versuche um herauszufinden, welche der kursierenden Varianten denn nun die bessere sei. Meine ganz persönliche und total subjektive Erkenntnis schreibe ich hier und jetzt nieder.

  • 600 g Wassermelone, kühlschrankkalt - nicht ersetzbar durch andere Melonensorten, weil nicht so süß
  • 150 g fester und gut salziger griechischer Schafkäse (Feta) - wir haben auch die Ziegenkäse- und Mozarellavariante probiert, doch der griechische Schafkäse war besser, was vor allem daran liegt, dass er salziger ist und genau dieser Kontrast zur Wassermelone erwünscht ist.
  • 2 EL Pinienkerne - sind ebenfalls unumgänglich. Sie geben den notwendigen Crunch.
  • 1 Handvoll frische Basilikumblätter - in vielen Rezepten wird Minze verwendet, auch gut,  aber ich finde den Basilikum hier um einen Deut besser
  • 2 EL bestes, kalt gepresstes Olivenöl oder auch mehr 
  • frisch gemahlener, sehr grober Pfeffer - ich habe hier den fruchtigen roten Kampottpfeffer verwendet
  • 1 EL milder natürlicher! Minzesirup - gibt einen Extrakick, kann aber auch weggelassen werden
  • eventuell kleine, schwarze Oliven
  • Zitronenspalten
(für 4 Personen als Vorspeise, oder 2 Personen als sommerliche Mahlzeit)
 Die Zubereitung ist so einfach, wie sie einfacher nicht sein könnte. Ich empfehle auf jeden Fall den Salat auf einer Platte anzurichten und nur zu beträufeln, anstatt ihn in einer Schüssel zu marinieren. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass das Gericht ansehnlicher bleibt, denn der Feta hinterlässt sonst auf der Wassermelone weiße Schlieren.

1. Die Pinienkerne entweder in einer Pfanne oder im Backrohr trocken rösten bis sie goldbraun sind.

2. Die Wassermelone in Spalten schneiden, die Schale entfernen und anschließend grob zerteilen. Auf keinen Fall klein fitzeln. Die Melonenstücke auf einer Platte verteilen.

3. Den Schafkäse mit den Fingern direkt über den Melonen zerbröseln.

4. Mit den Pinienkernen, dem Basilikum und eventuell Oliven bestreuen.

5. Ordentlich pfeffern, unbedingt mit sehr grob gemahlenem Pfeffer.

6. Dann noch den Minzesirup und das Öl darüber träufeln.

7. Mit Zitronenspalten servieren, für alle, die es gerne mehr sauer mögen.

Gesehen: erst kürzlich bei Kubiena, noch zusätzlich mit Gurken und Zwiebeln drin, ganz klassisch bei Simply4friends oder auch bei meinem kulinarischen Zwillingsgestirn, der Alexandra vom Roughcutblog, die in ihrer Kolumne Erdbeeren ins Spiel bringt.


Recipe in English

Watermelon Salad with Feta, Pine Nuts and Basil

It's hot in the city! Streets in Vienna are melting and it is time to cool down a little bit. One of the best combinations for those summer days is watermelon and feta. It is said, that the salad originally came from Greek. This seems to be reasonable since all ingredients are common in Greek. It is so simple, so easy and so delicious, although I am sure that you are suspicious of this extraordinary liaison. But so many people can't be wrong. You will be surprised how well the watermelon and the feta come together.

I tried many versions of the salad, with cucumber and strawberries additionally, goat cheese and mozzarella instead of feta, with onions or without and of course with mint instead of basil. I like this combination the most...

  • 600 g cold! watermelon - not replaceable by other melon varieties, because not so sweet
  • 150 g salty feta - I tried goat cheese and mozzarella, too, but feta was the best, mainly because of the fact that it is much more saltier and this is excactly what the watermelon needs.
  • 2 tablespoons pine nuts - are also essential for the crunch and add a little nutty flavor
  • 1 handful of fresh basil leaves - mint is used in many recipes, this is good, too
  • 2 tablespoons extra virgin olive oil or even more
  • freshly ground pepper, very rough - I use the fruity red campot pepper
  • 1 tablespoon mild mint syrup with natural flavor
  • maybe small black olives, if you like
  • lemon wedges
(serves 2 or as a starter 4)

I definitely recommend to serve the salad on a plate and drizzle, instead of marinating it in a bowl. This looks much more prettier.

1 Dry roast the pine nuts into a pan or in the oven until they are golden brown.

2 Cut the watermelon roughly, not to small, and arrange it on a plate.

3 Crumble the feta with your fingers and spread it over the melons.

4 Sprinkle with the pine nuts, basil and maybe olives.

5 Sprinkle with freshly ground pepper.

6 Then sprinkle with the mint syrup and the olive oil.

7 Serve with lemon wedges.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii


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Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii 
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Das Fräulein will sich eine neue Jeans kaufen und braucht dringend Geld. Sie hätte da nämlich was Schönes gesehen... in so einem coolen Shop... im Augenblick sehr angesagt und voll hipster. Das geile Teil, würde zwar eine Kleinigkeit kosten, ist dafür aber high-wasted, you know?

Aha, high-wasted also. Na, sehr super. Stone-washed war gestern, könnte ich aber nachvollziehen. Ist ja meine Generation, doch high-wasted geht zu weit, finde ich. Da zahlst Du ein Vermögen und bekommst dafür einen extra ausgelatschten Fetzen. Kind, spinnst Du?! 
Ich habe ja überhaupt keine Ahnung, meint das Fräulein. High-wasted ist sowas von cool. Jeder hat das jetzt und diesen Sommer geht sowieso und überhaupt nix ohne. Alles andere ist voll opfer und ich bin schuld, weil ich das Geld nicht rausrücke, damit sie sich das Teil sofort und auf der Stelle kaufen kann. Ich so: "Zieh doch eine von deinen alten Jeans an und hilf ein bisserl auf unserer Baustelle mit. Die Hose ist hernach sowas von special-high-wasted, wie du es ganz sicher in keinem Geschäft bekommst." 

Das Fräulein schaut mich an, als wäre ich ein bisserl blöd und denkt kurz nach. Dann schlägt sie sich mit der Hand auf die Stirn und macht auf peinlich berührt. Waisted, klärt sie mich auf, w-a-i-s-t-e-d, so wie 'waist', die Taille, nicht wasted, wie verbraucht oder kaputt. Ah sooo! Ich checks endlich. Hosen werden ab sofort wieder hoch geschnitten. Adieu Hüfthose und Maurerdekolleteé. Doch ich bin mir nicht sicher, was genau mir lieber ist. Eine abgeschnuddelte high-wasted Hose oder ein zwickender Hosenbund? Ich möchte, glaube ich, keines von beiden, stecke dem Kind einen Schein in die Tasche und kaufe mich frei. Dann gehe ich kopfschüttelnd in den Garten und finde dort mein Glück inmitten wilder Erdbeeren. Zusammen mit ein paar Kirschen und Streuseln ergeben diese einen ausgesprochen schmackhaften und delikaten Crisp. Dieses fruchtig geile Hipsterteil ist bei mir nämlich gerade sowas von angesagt, you know?
Crisps kommen aus dem englischsprachigen Raum und gehören zu jenen Desserts, die aus einer Lage Obst bestehen, welche mit Streusel oder Ähnlichem überbacken wird. Die bekanntesten sind wohl Cobbler und Crumble. Beim Cobbler wird die Teigschicht nicht flächendeckend, sondern mit Löchern dazwischen aufgetragen. Das Muster soll an ein Kopfsteinpflaster erinnern. Daher der Name. Ein Crumble wird einfach mit Streusel überbacken und beim Crisp sollen die Streusel besonders knusprig werden. Deshalb werden oft Haferflocken verwendet. Wikipedia meint, es gibt auch noch Betty, Grump, Slump, Dump, Buckle und Sonker, aber so genau wollte ich es dann auch wieder nicht wissen. Worin genau auch immer der Unterschied besteht, eines haben all diese überbackenen Fruchtdesserts gemeinsam. Sie werden gerne mit Vanillesauce, Schlagobers, Creme Fraiche oder auch Eis gegessen. Bei mir war es diesmal Sauerrahm.

  • 80 g Mehl
  • 80 g Haferflocken, Feinblatt
  • 50 g grob gemahlene Mandeln
  • 50 g brauner Zucker
  • 1/4 TL Salz
  • 120 g eiskalte Butter
  • nach Geschmack 1/2 TL Zimt


Für die Füllung Obst nach Saison zum Beispiel
  • 1/2 kg Kirschen
  • 200 g Erdbeeren - Walderdbeeren oder ersatzweise auch Gartenerdbeeren
  • 100 g Zucker - die genau Menge hängt von der Obstsorte ab
  • 1 EL Stärke (Maizena) oder Mehl

Zum Servieren
  • 1 Becher Sauerrahm
  • eventuell noch kleine Walderdbeeren zum Bestreuen


1. Das Backrohr auf ungefähr 200 Grad vorheizen. 

2. Die kalte Butter auf einem Nudelbrett oder in einer Schüssel in kleine Stücke schneiden.

3. Die restlichen Zutaten dazugeben und alles mit den Fingerspitzen zu einer bröseligen Masse verkneten. Die Butter dabei gut einarbeiten, aber darauf achten, dass diese nicht zu warm wird.
Alternativ können Sie dafür auch die Küchenmaschine verwenden.

4. Die Kirschen entkernen und die Erdbeeren grob in Stücke schneiden.

5. Die Früchte mit dem Zucker und der Stärke vermischen und in eine Form geben. Die Obstlage sollte idealer Weise ungefähr drei bis vier Zentimeter dick sein.

6. Die Streusel darüberstreuen, sodass alles gut bedeckt ist.

7. Im vorgeheizten Ofen ungefähr 25 Minuten überbacken und dabei die Hitze nach der halben Backzeit auf 180 Grad reduzieren. 

Der Crisp ist fertig, wenn die Streusel schön goldbraun sind und der Saft an den Seiten zu blubbern beginnt. Vor dem Servieren etwas auskühlen lassen und anschließend noch mit frischen Walderdbeeren bestreuen. Das Dessert schmeckt am besten lauwarm, finde ich. Glatt gerührter Sauerrahm oder Vanilleis sind perfekte Begleiter dazu.


Inspiration
Eine schier unerschöpfliche Quelle an Rezepten für Crumble, Crisp, Cobbler und Co finden Sie bei Simplyrecipes. Ein besonders beeindruckendes Exemplar von einem Slump habe ich an dieser Stelle gesehen und erst gestern ist mir bei Jeanny von Zuckerzimtundliebe ein Kokoscrumble untergekommen. Außerdem finden Sie in den Backbüchern von Cynthia Barcomi eine reiche Auswahl an Rezepten für Crisp und Co.


Recipe in English

Cherry Crisp with Wild Strawberries

It seems a little bit strange to give a lecture on Cobbler, Crumble and Crisp here, because everybody in the English speaking countries knows better than me what the differences are. Anyway, I tried a really delicious cherry crisp last weekend, topped with some wild strawberries from my garden. I served it with sourcream, but ice cream would be nice, too.

  • 80 g flour
  • 80 g oatmeal, Feinblatt
  • 50 g of coarsely ground almonds
  • 50 grams of brown sugar
  • 1/4 tsp salt
  • 120 g of ice-cold butter
  • TL to taste 1/2 cinnamon

For the stuffing, seasonal fruit such as
  • 1/2 kg of cherries
  • 200 g strawberries - you can use normal strawberries, too
  • 100 g sugar - the exact amount depends on the type of fruit
  • 1 tablespoon of cornstarch or flour

To serve
  • 1 cup sour cream
  • may still be small wild strawberries for sprinkling

1 Preheat the oven to about 200 degrees Celsius.

2 Cut the cold butter roughly and put it into a bowl.

3 Add the rest of the ingredients and mix with your fingertips until it resembles a crumb texture. Incorporate well, but make sure that it the butter does not become too warm.
Alternatively, you can use the food processor.

4 Remove the pits of the cherries and cut the strawberries into rough pieces.

5 Mix the fruits with the remaining sugar and the cornstarch and pour into a mold. The fruit layer should be about one and a half inches high.

6 Sprinkle the crumbles over the fruit layer, so everything is well coated.

7 Bake in the preheated oven bake about 25 minutes, while reducing heat after half the cooking time to 180 degrees.

8 Let it cool down a little bit and serve the crisp with some extra strawberries and with sour cream or ice cream.


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Es kocht meist Frau Ziii was und isst zusammen mit Herrn Ziii, es sei denn Herr Ziii kocht was, dann isst Frau Ziii zwar gemeinsam mit Herrn Ziii, aber kocht nix. Manchmal kochen aber auch Frau Ziii und Herr Ziii gemeinsam was, manchmal auch gemeinsam nix und lassen was kochen. Fräulein Ziii meckert so oder so nur rum... irgendwo in Wien.

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