Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,
auf , dass er sich ein Opfer fasse
- und stürzt alsbald mit großem Grimm
auf einen Menschen namens Schrimm.
Paul Schrimm erwidert promt: "Pitschü!"
und hat ihn drauf bis Montag früh.
(Christian Morgenstern)
Renommierte Ärzte, ausgebildete Diätetiker, selbsternannte Ernährungsspezialisten, der nette Kellner, die fürsorgliche Nachbarin und sogar die beste Freundin raten Ihnen dazu. Die Botschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Liebe Leute, sauft Ingwertee, denn das hält Euch den Schnupfen vom Leib und lässt Euch im Handumdrehen wieder gesunden, wenn Ihr mit einer Erkältung oder der Grippe darniederliegt. Ich bin mir sicher, dass Sie das schon wussten, alleine, es stimmt nicht! Es ist ein Märchen, ein Gerücht, das sich wie so viele andere hartnäckig in den Köpfen der Leute festsetzt. Orangensaft trinken wegen der Vitamine, Hühnersuppe um zu Kräften zu kommen und gaaaaanz viel Ingwertee, ja, dann fällt der Krankenstand besonders lange aus und die Verkühlung, die sie in drei Tagen locker weg gesteckt hätten, wird zum Wochenprojekt und sogar nach zwei Wochen schneutzen Sie noch die grüne Rotzglock'n raus oder husten sie ins Waschbecken rein. Pfui, deibel!
Das vermeintliche Wissen um die Zauberkraft der Ingwerwurzel ist vor einigen Jahren zu uns herüber geschwappt. Die in der chinesischen Kräuterheilkunde seit Jahrtausenden bekannte Wirkung des Ingwers findet nun auch Eingang in unsere Heilkunde und wird vermantschkert mit westlicher Gesundheitslehre und Medizin. Ingwertee wärmt und treibt die Kälte aus! - Stimmt sogar, wird aber leider völlig falsch angewendet, da das fundierte Wissen der chinesischen Heilkunde fehlt. Während in China ein Arzt mindestens sechs Jahre braucht um seine Grundausbilung in der Traditionellen Chinesischen Medizin zu absolvieren, dann aber noch immer als blutiger Anfänger gilt, weil ein guter chinesischer Mediziner halt auch die Erfahrung der Jahre braucht, absolvieren Sie als westlicher Mediziner hier in Österreich - Ärztekammer sei Dank - lediglich einen Wochenendcrashkurs um sich als Spezialist in Sachen TCM bezeichnen zu dürfen. Kann ja net so schwer sein, oder?
Lassen Sie es mich erklären. Haben Sie Zeit? Ich muss dazu nämlich ein bisserl ausholen, was mir persönlich nix ausmacht, weil ich eh in Urlaub bin und draußen ist es so kalt, dass das Skifahren sowieso ein klein wenig unlustig ist. Also, sitze ich hier am offenen Kamin, trinke Ingwertee und erzähle Ihnen die Mär von demselbigen. Wenn Sie gar nicht wissen wollen, warum es oft besser ist keinen Ingwertee zu trinken, überspringen Sie den nächsten Teil und lesen Sie einfach bei der Zubereitung weiter.
Exkurs
Die Traditionelle Chinesische Medizin kennt fünf sogenannte Funktionskreise im menschlichen Körper. Jeder Funktionskreis übernimmt im Körper bestimmte Aufgaben und steuert ganz bestimmte Körperfunktionen. Die Funktionskreise selbst stehen natürlich untereinander in Beziehung. Störungen innerhalb der Funktionskreise bringen das gesamte System aus dem Gleichgewicht und führen zu Krankheit. Die Therapie in der Chinesischen Medizin besteht vorrangig in der Einflussnahme auf eben diese Funktionskreise, zum Beispiel über Kräutertherapie oder Ernährung. Jedes einzelne Kraut und jedes einzelne Lebensmittel ist in der TCM detailiert hinsichtlich seiner Wirkung auf die Funktionskreise beschrieben. Die Zuordnung zu einem Funktionskreis erfolgt sehr häufig über den Geschmack - sauer, bitter, süß, scharf und salzig, wobei die Ernährungslehre nach der Traditionellen Chinesischen Medizin nicht gleichzusetzen ist mit der Fünf-Elemente-Küche. Letztere ist eine westliche Lehre, die zwar auf der TCM fußt, aber im traditionellen China weder erfunden wurde, noch dort angewendet wird.
Ingwer ist in seinem Geschmack scharf, sehr scharf sogar. Dadurch entfaltet die Wurzel vor allem, aber nicht nur, Wirkung im Funktionskreis Fei. Dieser beherrscht die Atmung, und zwar die gesamte. Ihm ist das Organ Lunge zugeordnet, aber auch die Haut. Die Atmungsorgane haben den stärksten Kontakt nach außen und sind daher am anfälligsten für krankmachende Faktoren von außen, wie zum Beispiel Viren oder Kälte (Sie wissen ja: Kälte kriecht unter die Haut). Eine Erkältung oder auch ein grippaler Infekt dringt also von außen über den Funktionskreis Fei, die Lunge und die Haut in den Körper ein und genau dort müssen sie auch wieder raus, meint der Chinese. Der Ingwer ist dafür nun bestens geeignet. Er wirkt eben auf genau diesen Funktionskreis. Die Chinesen sagen auch: Der Ingwer öffnet die Poren, bewegt an der Oberfläche und bringt das krankmachende Pathogen wieder nach draußen. Er kann aber noch was: erhitzen, und zwar ganz ordentlich!
In der TCM wird ein Kraut oder Lebensmittel zusätzlich auch nach seiner thermischen Wirkung beurteilt, also der Fähigkeit den Körper und den entsprechenden Funktionskreis zu kühlen oder ihn zu erhitzen.
Beispiel:
Draußen hat es 30 Grad Außentemperatur. Es ist heiß und sie schwitzen. Ich biete Ihnen eine
Gulaschsuppe an und eine Wassermelone. Was wählen Sie?
oder
Draußen hat es minus zehn Grad und Sie kommen von einem Spaziergang im Schnee. Ich biete Ihnen wieder eine Gulaschsuppe und eine Wassermelone an. Was wählen Sie diesmal?
Die Temperatur des Nahrungsmittels selbst, also ob es heiß oder kalt gegessen wird, hat dabei nur einen kleinen Einfluss auf die thermische Wirkung im Körper. Diese liegt in der Natur des Nahrungsmittels selbst und kann durch Kochen oder Kühlen nur geringfügig geändert werden. Ingwer ist und bleibt heiß, auch wenn Sie ihn in den Kühlschrank legen und Wassermelone bleibt kalt, selbst wenn Sie Punsch draus kochen.
Und jetzt verwechseln Sie scharf nicht mit heiß. Nicht alles was scharf ist, macht Sie heiß! Pfefferminze ist ebenfalls scharf, aber nicht heiß, sondern kühl. Denken Sie an den scharf-kühlen Effekt von Mentholzuckerl oder an die Eigenart der Araber bei Hitze literweise Minzetee - Thé à la menthe - zu trinken.
So, ich fasse zusammen: Die Traditionelle Chinesische Medizin unterscheidet bei Lebensmittel den Geschmack - sauer, bitter, süß, scharf und salzig - der die Zuordnung zu einem Funktionskreis bestimmt und zwischen der thermischen Wirkung eines Lebensmittel - das Spektrum reicht dabei von heiß, warm, über neutral, bis zu kühl und kalt. Das ist wie Schifferl versenken. Stellen Sie sich eine Tabelle vor, mit fünf Spalten und fünf Zeilen. In den Zeilen sind die fünf Geschmäcker untereinander aufgelistet, die thermische Wirkung in den fünf Spalten nebeneinander.
Der scharfe Geschmack wirkt also auf die Lunge und die Haut. Er öffnet die Oberfläche und treibt krankmachende Faktoren aus. Das kann Kälte sein, aber auch Hitze. Ingwer ist scharf, aber heiß. Er steht in der Tabelle in der Zeile 'Scharf', links in der ersten Spalte unter 'Heiß'. Er hilft bei Kälte. Pfefferminze ist auch scharf und steht in der gleichen Zeile wie Ingwer, aber ganz rechts außen unter 'Kalt'. Er treibt Hitze aus. Alles klar? Gleich hammas!
Ob Ingwertee Ihnen hilft, wenn die Nase rinnt und der Schädel brummt, hängt also davon ab, ob Sie Hitze oder Kälte in sich tragen. Der Chinese spricht nicht pauschal von einer Erkältung, sondern unterscheidet zwischen (Wind)hitze und (Wind)kälte. Kälte hat außerdem die Tendenz sich im Krankheitsverlauf in Hitze umzuwandeln - ohne Erklärung - belassen wir es einfach dabei! Jede Erkrankung im Funktionskreis Fei, die von außen kommt, wird in einem fortgeschrittenem Stadium fast unweigerlich zur Hitzeerkrankung. Was bei uns im Volksmund oft fälschlicherweise als Erkältung bezeichnet wird oder als Kälteerkrankung beginnt, ist meist gar keine Kälte im chinesischen Sinn, sondern eine handfeste (Wind)hitze.
Es ist Ihnen jetzt hoffentlich klar, dass Ihnen bei einer (Wind)hitze nicht geholfen ist, wenn Sie Ingwertee trinken. Bei schwerer Grippe mit hohem Fieber oder entzündlichen Prozessen ist das sogar ein bisserl gefährlich. Wenn Sie bisher gut aufgepasst haben, wissen Sie aber, dass Sie dann einen Pfefferminztee brauchen. (Vielleicht aber auch nicht - wie gesagt, die Materie ist komplex ;)
Jetzt wollen Sie sicher auch noch wissen, woran Sie den Unterschied zwischen Hitze und Kälte erkennen? Zum Glück, hat es draußen jetzt auch noch zu schneien begonnen und ich habe ein bisserl Zeit extra.
Windhitze können Sie anhand folgender Merkmale sicher erkennen: komplett verstopfte Nase, wo überhaupt nix geht oder eine gelbe bis grünliche Rotzglocken im Taschentuch, wenn Sie sich schneutzen (sowas in einem Foodblog - na, geh!). Fieber ist ebenfalls ein sicheres Zeichen für Hitze, ebenso jede Form von entzündlichen Prozessen, wie zum Beispiel brennender Halsschmerz.
Tropft Ihnen jedoch weißer oder durchsichtiger Rotz wie Wasser aus der Nase, können Sie sicher sein, dass die Kälte in Ihnen wohnt. Frösteln hingegen ist kein sicheres Zeichen. Das kann auch durch Fieber verursacht sein. Alles weitere ist schwierig und sollten Sie besser einem Spezialisten überlassen, weil sehr komplex in der Thematik.
Ah ja, und noch was. Hochprozentiger Alkohol ist aus Sicht der TCM ebenfalls scharf und heiß. Sie können sich also genauso gut ein Stamperl Schnaps genehmigen, anstatt Ingwertee zu trinken. Das erfüllt den gleichen Zweck. Die westliche Kultur neigt halt dazu, exotischen Nahrungsmitteln Zauberkräfte nachzusagen. Abrakadabra! Ein Nussschnaps scheint zu profan, was ein schwerer Fehler ist. Den Schnaps haben Sie nämlich schneller zur Hand wie den Ingwertee. In der Zeit, die Sie brauchen um frischen Ingwer zu kaufen und entsprechend lange zu kochen, ist Ihre 'Erkältung' schon längst im Hitzestadium.
Doch "grau, teurer Freund ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum". Wenden wir uns daher der Praxis zu. Die, an der Theorie Uninteressierten, können genau hier wieder einsteigen. Ich will Ihnen nun vier verschiedene Arten zeigen Ingwertee zu kochen: Einmal Ingwertee für den Alltag, einmal als therapeutisches Mittel, einmal in einer erweiterten Variante und einmal total unchinesisch, aber endlos gut.
1. Ingwertee -
Ginger 'Light' - ein alltagtaugliches Rezept
Hier handelt es sich um eine Art Ingwertee zu kochen, die, ich will nicht sagen nutzlos, aber in seiner therapeutischen Wirkung sehr reduziert ist. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Sie schneiden von einer frischen Ingwerwurzel mit Schale zwei dünne Scheiben ab und schmeißen diese in ein Teehäferl. Anschließend brühen Sie den Ingwer mit kochend heißem Wasser auf. Nach Geschmack ungefähr fünf Minuten oder länger ziehen lassen und dann den Ingwer herausfischen.
Der Tee bringt Ihnen bestenfalls ein bisserl wohliges Wärmegefühl und beugt gegen Verkühlung vor, sofern sie die Richtlinien, die weiter unten beim therapeutischen Ingwertee angeführt sind, einhalten. Einen Schnupfen, im Sinne einer (Wind)Kälte, werden Sie damit aber sicher nicht los.
2. Ingwertee -
Ginger 'Heavy' - ein scharfer Ingwertee für therapeutische Zwecke
Dies ist die typisch chinesische Variante des Ingwertees, wie er zu medizinischen Zwecken eingesetzt wird. Dazu brauchen Sie ein paar Scheibchen mehr.
- 1 walnussgroßes Stück frischer Ingwer mit Schale
- 1,5 l Wasser
- 1 EL chinesische Süßholwurzel (Radix Glyzyrrhiza uralensis - Gan Cao) - wer den leichten Lakritzegeschmack nicht aushält nimmt
- ersatzweise 1 TL Honig, aber nicht mehr
Schneiden Sie den ungeschälten Ingwer in dünne Scheiben und lassen Sie ihn 20 Minuten mit der Süßholzwurzel in 1 Liter Wasser schwach kochen. Die Flüssigkeit wird sich dabei um ein Drittel reduzieren. Anschließend den Sud abseihen und leicht auskühlen lassen. Falls Sie Honig verwenden, süßen Sie den Tee erst, wenn er fertig ist. Der Tee schmeckt sehr scharf und leicht süß. Die Süßholzwurzel oder der Honig erfüllt hier den Zweck, eine unerwünschte Nebenwirkung, nämlich den yinzehrenden Effekt des Ingwers, abzuschwächen.
Beim Genuss dieses Tees müssen Sie allerdings ein paar Richtlinien einhalten, sonst geht die Therapie ordentlich in die Hose. Wie Sie oben ja gelesen haben, öffnet der Ingwer die Oberfläche, was den Sinn hat, dass krankmachende Faktoren nach draußen getrieben werden können. Leider funktioniert das auch umgekehrt. Ist die Körperoberfläche "offen" muss tunlichst darauf geachtet werden, dass auch nix Gemeines rein kann. Es ist daher völliger Schwachsinn, vorbeugend in der Früh Ingwertee zu trinken und anschließend den Weg zur Arbeit anzutreten, wie so oft empfohlen. Beherzigen Sie lieber die folgenden Ratschläge:
- trinken Sie Ingwertee nur dann, wenn Sie anschließend das Haus nicht mehr verlassen oder sich irgendwie anders Kälte oder Zug aussetzen, also NACHDEM Sie im Büro sind und NACH dem Spaziergang im Schnee, aber auf keinen Fall vorher
- schützen Sie besonders den unteren Nackenbereich. Dort befinden sich die, in diesem Zusammenhang wichtigen Windpunkte
- ziehen Sie sich auch im Haus warm an oder noch besser, gehen Sie ins Bett und schlafen Sie sich aus
3. Ingwertee -
Ginger 'Medium de Luxe' - eine erweiterte Variante des Ingwertees für therapeutische Zwecke, der aber auch gut schmeckt
- 6 große Scheiben Ingwer
- 1 TL chinesische Süßholwurzel (Radix Glyzyrrhiza uralensis - Gan Cao)
- ein bisserl grüne Mandarinenschale aus der Apotheke (Pericarpium Citri reticulatae - Chen Pi) oder ersatzweise Zitronenschale, die allerdings von der Wirkung nicht gleichzusetzen ist
- 1 Zweigerl Thymian - den habe ich im Garten aus dem Schnee gegraben
- 1 Birne
- 1,5 Liter Wasser
- 1 EL Honig
Die Birne schälen und in einen hohen Topf geben. Die ersten vier Zutaten dazugeben und mit dem Wasser auf den Herd stellen. Dann, ohne den Tee kochen zu lassen, mindestens 20 Minuten erhitzen bis die Birne schön weich ist. Zum Schluss mit dem Honig süßen.
Die Wirkung des Tees ist wie oben beschrieben, aber zusätzlich noch schleimlösend und hilft bei Husten.
4. Ingwertee -
Ginger 'Gourmet' - ein total unchinesischer Ingwer-Orangentee für Feinschmecker
- 2 EL fein gewürfelten Ingwer mit Schale - das ist ungefähr ein ein-Daumen-großes Stück
- 1 TL chinesische Süßholwurzel (Radix Glyzyrrhiza uralensis - Gan Cao) - sie bekommen sie in der Apotheke oder in einem gut sortierten Asiashop mit chinesischem Schwerpunkt - muss aber nicht unbedingt sein - vor allem, wenn Sie den schweren, süßlichen Geschmack von Lakritze nicht mögen, lassen Sie sie besser weg und ersetzen Sie durch Honig
- 1 kleine Stange Zitronengras, in Scheiben geschnitten
- hauchdünne, mit dem Sparschäler abgezogene, Haut einer ganzen Bioorange - da sollte auf keinen Fall etwas Weißes dran sein - die Orangenschale ist für den Geschmack des Tees übrigens sehr wichtig, also nicht einfach weglassen.
- 1,5 Liter Wasser - die Flüssigkeit reduziert sich beim Kochen
- Saft von 2 Bio-Blutorangen (Moro) oder einer anderen säuerlichen Orangensorte
- 1 EL Honig
Was die Orangen betrifft, sollten Sie noch Folgendes berücksichtigen. Ich habe mit verschiedenen Orangensorten experimentiert. Die besten Ergebnisse erzielte ich mit der Blutorange "Moro". Einerseits ergab diese die hübscheste Farbe und anderseits war diese säurebetonte Sorte geschmacklich ideal. Ich hatte anfangs eine andere, süßere Sorte verwendet. Davon brauchte ich deutlich mehr Saft. Wieviel genau Sie also vom Orangensaft brauchen, hängt stark von der Sorte ab. Auf jeden Fall sollte die Orange nicht dominieren, sondern dem Ingwertee nur ein gewisses Extra verleihen.Verwenden Sie zuviel Orange, mutiert der Tee zum Punsch. Denken Sie eher an die Nuance, die Zitrone einem Schwarztee verleihen kann. Da wollen Sie ja auch keine heiße Zitronenlimonade. Bei einer großen, saftigen Orange kann daher auch ein Stück ausreichend sein. Es gibt ja die Orangenschale bereits ein hervorragendes Aroma. Lassen Sie sich von der Farbe des Tees auf meinem Foto nicht beeindrucken. Ich habe ihn bei Sonnenlicht gegen das Licht fotografiert. Die natürliche Farbe des Tees ist, je nach Orangensorte, wesentlich blasser.
Die ersten vier Zutaten und das Wasser gemeinsam aufkochen und ungefähr 15 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen. Nicht kochen! Anschließend den Orangensaft und den Honig dazugeben, nochmal 5 Minuten ziehen lassen ohne den Tee zu kochen. Ich lasse den Tee einfach auf unserem Kaminofen stehen. Kosten Sie! Der scharfe Geschmack des Ingwers sollte klar hervortreten. Die Säure der Orangen und vor allem das Aroma der Orangenschale sollten dem Tee eine dezente Orangennote geben und die Süße der Wurzel und des Honigs sollte sich harmonisch einfügen.
Eine therapeutische Wirkung ist bei diesem Tee fragwürdig, da der säuerliche Geschmack der Orangen und des Zitronengras aus Sicht der TCM den gegenteiligen Effekts des Ingwers haben. Der saure Geschmack schließt die Oberfläche. In China wird Ingwer daher traditionell nicht in Kombination mit Zitrusfrüchten verwendet, ausgenommen Zitrusschalen. Wenn die Ingwer-Orangen-Kombination in diesem Sinne also etwas absurd erscheint, schmeckt der Tee dennoch grandios und geht bei uns weg wie die warmen Semmeln. Sogar das Fräulein trinkt mit, das ja Ingwertee normaler Weise gar nicht leiden kann.
Für welche der vier Arten auch immer Sie sich entscheiden. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, dass der Schnupfen nicht hinter der nächsten Ecke auf Sie lauert...bleiben Sie gesund und munter! Pitschü!
PS: Mich würde jetzt wirklich interessieren, wieviele Leser alles gelesen haben und nicht w.o. gegeben haben?