ziiikocht
  • Blog
  • Kochbuch
  • About
  • Impressum
  • Presse
  • Ziii professional
Home Archive for Mai 2014

Please scroll down for the recipe in English...

Das Kraut und ich sind gute Freunde und das frühe mag ich besonders gern. Es schmeckt anders... irgendwie frischer, grüner, gemüsiger. Schade, wenn es, wie in Österreich oft üblich, stundenlang gekocht wird. Das Frühkraut bedarf eines etwas zärtlicheren Umgangs, finde ich, was aber nicht heißt, dass ein typisch österreichisches Gericht damit nicht zubereitet werden kann. 'Krautfleckerl auf neumodische Art' nenne ich mein Rezept, denn die altbewährten gehen ein bisserl anders. Die Zutaten sind aber ähnlich und die wären...

  • 4 Handvoll Fleckerl - eine typisch österreichische Nudelart in quadratischer Form; ersatzweise eignen sich Farfalle dafür ganz gut
  • 1 Happel Frühkraut, spitz oder rund (in D eine frühe Sorte Spitzkohl oder zarter Weißkohl)
  • 1 kleiner Bund Frühlingszwieberl
  • 1 EL Zucker
  • 1 guter EL Butterschmalz - Veganer nehmen natürlich 2 EL pflanzliches Öl
  • 1 EL milder Essig - zum Beispiel Apfelessig
  • 1 TL gehackter Kümmelsamen
  • frischer Majoranblättchen
  • eventuell Majoranöl (Pinterits)
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer


Zubereitung...

1 Die Frühlingszwieberl putzen und in grobe Stücke schneiden (ca. 2 cm)

2 Das Kraut halbieren, den Strunk herausschneiden und dann nochmal vierteln. Die Krautviertel quer in nicht zu feine Streifen schneiden.

3 Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und die Fleckerl darin bissfest kochen. Timen Sie so, dass die Nudeln möglichst zeitgleich mit dem Gemüse fertig werden.

4 Die Hälfte vom Schmalz in einer großen Pfanne erhitzen und die Frühlingszwieberl darin leicht bräunen. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

5 Das restliche Schmalz zerlassen und den Zucker gleichmässig einstreuen. Den Zucker bei mäßiger Hitze leicht karamellisieren. Er sollte sich vollständig aufgelöst haben und eine schöne goldbraune Farbe aufweisen.

6 Das Kraut dazugeben (vorsicht, der karamellisierte Zucker ist sehr heiß) und unter Rühren zwei bis drei Minuten braten. Mit dem grob gehackten Kümmel würzen, mit Essig ablöschen, salzen und pfeffern.

7 Die gut abgeseihten Fleckerl unterheben. Falls notwendig noch mehr Schmalz und/oder Kochwasser hinzufügen.

8 In eine vorgewärmte Schüssel geben, mit frischem Majoran bestreuen (auf meinem Foto auch noch Salbeiblüten) und dampfend heiß servieren. Am Tisch noch mit ein paar Tropfen Majoranöl verfeinern.

Nachtrag (7.7.2014): Wer Nudeln wie meine Oma selber machen möchte, findet hier eine Anleitung dazu

Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Recipe in English...

Oldfashioned Viennese 'Krautfleckerl' in a new way

Krautfleckerl is a typical Austrian pasta dish with cabbage. 'Kraut' is the German Word for white cabbage and 'Fleckerl' is the name of a special kind of noodles, handmade and roughly square-cut. The vegetable is roasted with a little bit of caramelized sugar and flavoured with vinegar, caraway seeds and majoram. Usually the cabbage is very soft, a little bit over-cooked and gets a nice brown colour from the caramel. But this recipe is a variation of the original. I wanted to give the dish a little fresh taste and used an early sort of sweatheart cabbage, spring onions and fresh majoram.

  • 4 handfuls Fleckerl - a typical Austrian pasta - you can use Farfalle instead
  • 1 spring cabbage 
  • 1 small bunch of spring onions
  • 1 tablespoon sugar 
  • 1 tablespoon ghee or vegetable oil 
  • 1 tablespoon mild vinegar - for example apple cider vinegar 
  • 1 teaspoon minced caraway seeds 
  • fresh marjoram leaves 
  • marjoram oil (Pinterits) 
  • Salt, freshly ground black pepper


1 Wash the spring onions and cut into rough pieces ( about 2 cm)

2 Halve the cabbage, remove the stalk and cut into quarters. Cut quarters crosswise into strips.

3 Bring a large pot of salted water to a boil and cook the Fleckerl al dente. They should be ready when the cabbage is.

4 Heat half of the ghee in a large pan and roast the spring-onions. Remove from the pan and set aside.

5 Melt the remaining ghee and sprinkle in the sugar. Let the sugar caramelize a little bit. It should be completely dissolved with a nice golden brown color.

6 Add the cabbage (!the caramelized sugar is very hot!) and pan-roast, stirring consequently, for two or three minutes. Add the roughly chopped caraway seeds, deglaze with vinegar. Salt and pepper to your taste.

7 Fold in the well strained Fleckerl. Add some more ghee and cooking water if necessary.

8 Place the Fleckerl in a preheated bowl, sprinkle with fresh marjoram and serve hot (on my photo even with some sage flowers). Refine with a few drops of marjoram oil.

Reden wir heute über das Dessert und Sie wissen ja... das Beste kommt immer erst zum Schluss. Mein Menü for2 schließt mit einem Rezept für 'Sommerfrüchte in Vanille-Kokosmilch mit Thaibasilikumöl'... aber eigentlich hätten hier noch Tapiokaperlen hinein gehört. Das verrate ich Ihnen jetzt nur ausnahmsweise, denn über Niederlagen rede ich nicht gern. Die damischen Kugerl waren nämlich bockig und haben sich beim Kochen im Wasser mehr oder weniger entmaterialisiert. Darum habe ich das Dessert zunächst ohne Tapiokaperlen serviert (und fotografiert wie Sie oben sehen können), was auch nicht schlecht war. Noch besser gelingt die Süßspeise aber mit Tapioka, was insofern komisch ist, da die Kugerl eigentlich nach überhaupt nix schmecken. Doch in diesem Fall ist es eben die Konsistenz, welche die Freude des Genusses ausmacht, es sei denn Sie sind das Fräulein Ziii...

"Na wäh, was'n des? Schaut aus wie Schneckeneier!" ruft das Kind mit schriller Stimme, nachdem es die Schüssel im Kühlschrank entdeckt hat. Ich, net blöd, weil Mutter seit sechzehn Jahren, bleib ganz cool und sag: "Bubble Tea!". "Lecker (!)", meint das Fräulein, holt sich einen Strohhalm und saugt das Dessert for2 auf einen Sitz weg. Hätte ich gesagt: "Kind, das sind Tapiokaperlen. Die werden aus der Stärke von Maniokwurzeln hergestellt und sind uuur gesund." Ja dann, liebe Leser... Sie können es sich schon denken... dann hätte ich mir die schlatzigen Kugerl am Hut picken können. So aber wurde der Schneckeneiercocktail in null komma nix in des Fräulein Ziiis Sommerhitliste 2014 aufgenommen. Nicht zuletzt deswegen, weil er sich kübelweise im Eiskasten bunkern lässt und dort als kühle Erfrischung jederzeit verfügbar ist.

Es empfielt sich also, gleich die zigfache Menge herzustellen, auch für den Fall, dass Sie anstatt eines romantischen Dinners für Zwei doch lieber eine Sommerparty planen. Oder es könnte sich ergeben, dass Sie zu einer solchen eingeladen werden und sich freundlicher Weise um einen Beitrag für das Buffet kümmern dürfen. Wie auch immer... der Schneckeneiercocktail wird mit Sicherheit der Star des Abends. Allerdings rate ich Ihnen, der Löffelmethode den Vorzug zu geben, vor allem dann, wenn Sie das Dessert mit Früchten servieren. Die Erdbeeren gehen so schwer durch den Strohhalm ;-)


Zutaten für 2 Personen

  • 400 g Früchte der Saison (Erdbeeren, Melonen, Himbeeren...)
  • 1 kleine Dose Kokosmilch (200 ml)
  • 1/2 Vanilleschote (Tahiti-Vanille wäre fein)
  • 1-2 EL Zucker nach Geschmack
  • 1 Handvoll kleine (!) Tapiokaperlen (Reformhaus oder Asiashop)
  • ½ Bund Thaibasilikum
  • 2 EL helles Sesamöl (nicht geröstet!)


Vorbereitungen...

Kokosmilch

Vanilleschote der Längen nach aufschlitzen und das Mark auskratzen. Kokosmilch gemeinsam mit Zucker, Vanillemark und der Schote einmal kurz aufkochen. Erkalten lassen und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren. 

Tapiokaperlen

Einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen. Die Perlen hineingeben und zwar erst, wenn das Wasser sprudelnd kocht (!!!) Umrühren, weiter köcheln lassen und keine Panik aufkommen lassen. Die Perlen werden beim Kochen nämlich durchsichtig. Wenn Sie also in den Topf schauen und alle Perlen futsch sind, ist es Zeit abzuseihen. Wie durch ein Wunder kommen die Kugerl im Sieb wieder zum Vorschein. Wichtig ist, sie sofort und gründlich kalt abzuspülen, bis sie wirklich vollständig erkaltet sind. Dann kleben sie nicht mehr aneinander und Sie können sie im Kühlschrank aufbewahren. Am besten vorher noch ein paar Löffel von der Kokosmilch dazugeben.

Thaibasilikumöl

Blätter von den Stängel zupfen und in einem Mörser zu einer Paster zerreiben. Dabei einige Spitzen für die Dekoration aufheben. Mit Öl aufgießen, verrühren und bei Zimmertemperatur am besten über Nacht ziehen lassen. Die ölige Paste durch ein sehr feines Teesieb drücken und das austretende Öl auffangen.


Fertigstellung...

Mischen Sie die Früchte mit der Kokosmilch und den Tapiokaperlen immer erst kurz vor dem Servieren.

Die Vanilleschote aus der Kokosmilch nehmen und die Tapiokaperlen einrühren. Die Milch wahlweise leicht erwärmen oder kühlschrankkalt verwenden, je nach Lust und Laune

Die Früchte putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und in einer Schüssel hübsch arrangieren.

Mit der Tapioka-Kokosmilch aufgießen und das Basilikumöl darüber träufeln. Die Basilikumspitzen für die Dekoration verwenden und sofort servieren.


Weiterführende Links...

Die Vorspeise des Sommermenüs for2 finden Sie hier und das Hauptgericht an dieser Stelle. Das gesamte Menü finden Sie außerdem in der Juniausgabe der Zeitschrift MADAME.









Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Wo waren wir letztens stehen geblieben? Genau, bei meinem supereasy Sommermenü für das Modemagazin MADAME. Ich gebe zu, dass der Hauptgang keine große Überraschung ist, aber es fällt mir wirklich schwer bei den Wörtern schnell, unkompliziert und schmackhaft, nicht an ein Huhn en papillote zu denken. Und wenn es in kulinarischem Zusammenhang um die Wörter ehrlich, aromatisch und erlesen geht, dann fällt mir zuallererst der Johannes Pinterits mit seinen Gewürzölen ein. Es gibt nix, was einem schlichten Gericht mehr Eleganz verleihen könnte, wie eines seiner Öle und bittschön, ich werde nicht bezahlt das zu schreiben. Möchte ich unbedingt gesagt haben! Der Herr Pinterits sitzt irgendwo im Burgenland und hat keine Ahnung. Er hat auch sicherlich Wichtigeres zu tun... sowas wie Kräuter sammeln, Öle pressen und was einer halt sonst noch zu tun hat, der die feinsten und hochwertigsten Gewürzöle herstellt, wo gibt. Unzählige Flaschen davon habe ich in meinem Vorratsschrank gebunkert und ich frag mich oft, wer die wohl achterlweise sauft bei uns.

Angefangen hat eigentlich alles mit dem pannonischen Safran. Dieser soll zwar schon in einem anderen Jahrhundert über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt gewesen, aber dann in Vergessenheit geraten sein. Der Herr Pinterits hat das alte Wissen um den Safran zunächst ausgegraben und dann die Knollen im Burgenland wieder eingegraben. Das östlichste Bundesland Österreichs steht nämlich unter dem Einfluss des pannonischen Klimas, welches ausgehend vom Wiener Becken über Ungarn weiter in den Osten Europas hinein reicht. Die Sommer sind warm und trocken, doch im Winter kann es empfindlich kalt werden. So ein Klima zieht eine besondere Vegetation mit sich und dem Pinterits seinem Safran gefällt's, wie es scheint. Auch seine Kräuter, wie der Neusiedler Majoran oder der Oregano entwickeln ein besonders intensives Aroma und ein weiteres Highlight sind die Fenchelpollen. Die gibt es wahlweise vom Wildfenchel oder vom pannonischen Fenchel. Ihr Geschmack ist leicht scharf und süß und sie passen hervorragend zu Hendl und Fisch.

Huhn en papillote serviere ich Ihnen also heute als zweiten Gang meines Menüs... ohne Pinterits mit dreierlei Fenchel... Gemüsefenchel, Fenchelkraut und Fenchelsamen... mit Pinterits sogar fünferlei, weil dann kommen das Öl und die Pollen dazu. Fenchel in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstadien, geschmacklich eng verwandt und dann doch ganz anders, vereint in einem einzigen Gericht. Wer keinen Fenchel mag ist jetzt arm dran.




Zutaten
  • 2 ausgelöste Hühnerbrüste
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Sherry 
  • abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
  • grob gemahlener schwarzer Pfeffer

  • 1 großer Fenchel
  • 1 kleiner Bund Fenchelkraut
  • abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • 300 g kleine Kartoffeln mit zarter Schale
  • 2 EL Sherry
  • 2 TL Olivenöl
  • Salzflocken

Zum Servieren
  • 2 Zitronenschnitze
  • 2 TL Fenchelöl (Pinterits) oder auch Korianderöl
  • Fenchelpollen (Pinterits)

Vorbereitungen (auch am Vortag möglich)

Huhn marinieren

Jede Hühnerbrust in zwei Stücke teilen. Die Fenchelsamen in einem Mörser grob zerstoßen oder hacken. Huhn mit Fenchel, Olivenöl, Sherry, Zitronenschale und Pfeffer in einen Plastikbeutel geben. Luft entweichen lassen und mit einem Knoten verschließen. Durch sanftes Massieren die Marinade auf dem Fleisch verteilen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren und gelegentlich wenden.


Kartoffeln kochen

Schale der Kartoffeln mit einer Bürste reinigen. In einem Topf mit heißem Wasser, je nach Größe der Kartoffeln 20-25 Minuten kochen lassen. Mit einem spitzen Messer prüfen, ob sie gar sind. Anschließend abseihen, auskühlen lassen und ebenfalls bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.


Fertigstellung

Das Backrohr auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Vom Fenchel das zarte Grün entfernen und beiseite legen. Knolle mit einer Mandoline sehr fein hobeln und sofort mit dem Zitronensaft vermengen (Es ist wichtig, dass der Fenchel wirklich sehr fein sgeschnitten ist, da er sonst nicht durch wird). Das Fenchelgrün und das Fenchelkraut grob hacken (zwei Stängel davon für das Fleisch aufbewahren) und gemeinsam mit dem Olivenöl unter den Fenchel mischen. Erst unmittelbar vor der Verwendung salzen.

Fenchelgemüse auf zwei Bögen Backpapier verteilen. Hühnerfleisch auf das Gemüse legen. Die Kartoffeln seitlich anrichten. Größere Kartoffeln halbieren. Mit Sherry und Olivenöl beträufeln und mit Salzflocken und restlichem Fenchelkraut bestreuen. Die 'En papillote'-Methode sorgt dafür, dass das Aroma der Gewürze gut erhalten bleibt und tief in das Fleisch eindringt.

Die Pakete gut verschließen und auf ein Backblech setzen. Im vorgeheizten Backrohr exakt 25 Minuten auf mittlerer Schiene garen. Je ein Paket auf einen Teller setzen (sie sollten dabei nicht aufreißen!) und mit einer Schere oben aufschneiden. Das Fleisch mit Fenchelöl und Fenchelpollen bestreuen und mit je einem Stück Zitrone servieren.

Als kleines Geheimnis verrate ich Ihnen noch, dass ich statt dem Fenchelöl hier sogar noch lieber das Korianderöl habe. Dann wäre das Hendl 'mit viererlei Fenchel und ein bisserl Koriander'. Das bleibt aber unter uns, weil im Rezept steht es eigentlich anders ;-)


Weitere Informationen und Links...
Qualität hat ihren Preis. Das sollte Ihnen bewusst sein. Die handverlesenen und absolut hochwertigen Produkte aus dem Hause Pinterits sind natürlich nicht billig, aber sicher jeden einzelnen Cent wert. Die Gewürzöle veredeln tröpfchenweise jeden Salat, jedes Gemüse und jedes noch so einfache Fleisch-oder Fischgericht. Selbst Süßspeisen heben geschmacklich ab... schon mal Erdbeereis mit Basilikumöl gegessen? Den Onlineshop des Herrn Pinterits finden Sie hier.

Ein sehr ähnliches Rezept für Huhn en Papilotte habe ich Ihnen vor einiger Zeit an dieser Stelle gezeigt. Andere Produkte wie das Pannonische Paprikapulver oder den Neusiedler Majoran habe ich Ihnen bereits in diesem Post vorgestellt.

Und weil der Sommer vor der Tür steht, möchte ich mich selbst daran erinnern, unbedingt ein Minzeöl für diesen Salat zu bestellen... und... und...

Das gesamte Sommermenü for2 finden Sie in der Zeitschrift MADAME, die Vorspeise außerdem noch hier.



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Recipe in English coming soon...
MADAME lässt bitten... für die Foodseiten der Juniausgabe des deutschen Mode- und Lifestylemagazins wurde ein leichtes Sommermenü angefragt. Ich durfte mich bei diesem Auftrag sowohl der Fotos, als auch der Rezeptentwicklung annehmen und wie so mancher vielleicht weiß, mache ich sowohl das Eine, als auch das Andere gern. Allerdings zeichnete sich sehr früh schon ein Dilemma ab, denn auf meinem Blog versuche ich Rezepte möglichst unkompliziert zu gestalten. Niemals habe ich bisher ein dreigängiges Menü veröffentlicht und die Fotos sind eben so wie sie sind, mal so und mal so. Für ein renommiertes Hochglanzmagazin darf es dann aber schon ein bisserl anspruchsvoller sein und damit meine ich nicht unbedingt die Fotos. Es ist ein altbekanntes Leiden glamouröser Foodfotostrecken, dass das Rezept oft nicht hält, was das Foto verspricht. Mit der Aufgabe der Entwicklung derselbigen betraut, wünsche ich mir jedoch, dass ein Gericht reproduzierbar ist, auch für Normalsterbliche, und nicht nur am Foto gut ausschaut... und bitte... einfach soll es auch noch sein, wenn's geht. Ich habe jedenfalls lang siniert und ich glaub', mir ist da sogar etwas Brauchbares eingefallen. Voll Vorfreude auf den Erscheinungstermin am 14. Mai serviere ich Ihnen heute den ersten Gang, als kleinen Teaser sozusagen.

Die Grundidee ist simpel. Scheinbar mühelos aber dafür ordentlich reinfetzen ist die Devise. Denken Sie an ein romantisches Dinner zu zweit, nur Sie beide, also Sie und er oder Sie und sie, je nachdem, mit Aussicht auf ein gemeinsames Frühstück am nächsten Tag. Und das Letzte, also wirklich das Allerletzte, was Sie dabei brauchen können, ist ein Küchenmarathon mit abgefülltem Blähbauch und Geschirrberge beim morgendlichen Tête-a-Tête. Leichte Küche ist angesagt und die Vorbereitungen für das Sommerdinner for 2 beginnen Sie am besten schon am Tag zuvor. Die Zeit am nächsten Tag sparen Sie sich für Besseres auf...


Für zwei Personen
  • 1 Bund grüner Spargel 

Vinaigrette
  • 1 EL Reisessig (Reformhaus) 
  • 2 TL Ahornsirup oder Agavendicksaft 
  • 2 TL Sojasauce 
  • 2 TL Erdnussmus (Reformhaus) 
  • 2 EL natives, helles Sesamöl 
  • 1/2 TL dunkles Sesamöl (geröstet) 
Gomasio
  • 2 EL helle Sesamkörner 
  • 1 TL schwarze Sesamkörner 
  • ½ TL Salzflocken (Maldon) 

Kräutersalat
  • 2 Handvoll frische Kräuter (Koriander, Thaibasilikum, Minze, Shiso...) 
  • 2 kleine Kästchen asiatische Sprossen (Shiso, Senf, Rauke...)

Zum Kräutersalat möchte ich zunächst anmerken, dass es wichtig ist, möglichst viele unterschiedliche Kräuter zu verwenden, wobei der Vorzug den saftigen, grünen zu geben ist. Mediterrane Kräuter eignen sich weniger. Frisches Korianderkraut sollte unbedingt dabei sein, Basilikum auch. Entweder der klassische oder der thailändische. Minzeblätter geben einen Frischekick und mit etwas Glück bekommen Sie auch japanische Kräuter wie Shiso. Eine bunte Mischung ist hier gefragt und sie brauchen keine Rücksicht darauf zu nehmen, dass Basilikum, Koriander und Shiso nicht der gleichen Küche entstammen. Nur Blattsalate taugen nix für diese Vorspeise. Die sind alle zu wenig intensiv. Sie wollen ja mit mariniertem Spargel in einer geschmacksexplosiven Vinaigrette verführen, nicht mit einem schnöden Salat.

Vorbereitungen

1 Spargel blanchieren

Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und eine große Schüssel mit eiskaltem Wasser herrichten. Das untere Drittel der Spargelstangen abschneiden und falls notwendig am unteren Ende schälen. Spargel in das kochende Wasser legen und je nach Dicke der Stangen 1-2 Minuten blanchieren. Mit einem Siebschöpfer entnehmen und sofort in das Eiswasser legen. Anschließend abtropfen lassen und in einem Container im Kühlschrank aufbewahren.
Das Blanchieren des Spargels kitzelt ihm die grüne Farbe raus und er wird beim Braten schneller gar.

2 Vinaigrette 
Alle Zutaten in ein Schraubglas füllen, fest verschließen und gut durchschütteln.

3 Gomasio
Sesamkörner in einer heißen Pfanne ohne Zugabe von Öl rösten bis die Körner duften. Dabei immer wieder schwenken. Anschließend in einem Mörser, gemeinsam mit den Salzflocken grob zerstoßen, nicht zermantschkern.

4 Kräutersalat
Kräuter waschen und die Blätter von den Stängeln zupfen. Gut trockenschleudern. Sprossen mit einer Schere abschneiden und mit den Kräutern vermischen. Luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.
Für besonders frischen und knackigen Salat können Sie die Kräuter auch in eine Schüssel mit Eiswasser legen, so ungefähr zwanzig Minuten. Danach wie oben beschrieben verfahren.

Fertigstellung

Den Spargel, je nach Dicke der Stangen, 1-2 Minuten in etwas Olivenöl in einer Pfanne braten. Auf einem Teller anrichten. Die Vinaigrette gut aufschütteln und zwei Drittel davon über den Spargel gießen. Die restliche Vinaigrette mit den Kräutern vermischen und den Salat auf den Spargelstangen arrangieren. Mit Gomasio bestreuen und lauwarm servieren.

Sapperlot, das ging jetzt aber schnell, oder?

Die Blümchen am Tisch dürfen'S bei dem Tempo halt nicht vergessen... wegen der Romantik und so...



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii



Recipe in English

Roasted Asparagus with Asian Vinaigrette

This month I had a shooting for the German fashion and lifestyle magazine MADAME. The task was to create a light summer menu for two. Moreover it should be uncomplicated and easy to prepare. Well, this is the first course...

serves two persons 
  • 1 bunch green asparagus 


vinaigrette 
  • 1 tbsp rice vinegar 
  • 2 tsp maple syrup or agave nectar 
  • 2 tsp soy sauce 
  • 2 tsp peanut butter 
  • 2 tablespoons light sesame oil 
  • 1/2 teaspoon dark sesame oil (toasted) 


Gomasio 
  • 2 tbsp light sesame seeds 
  • 1 teaspoon black sesame seeds 
  • ½ tsp salt flakes (Maldon) 


herb salad 
  • 2 handfuls of fresh herbs (cilantro, Thai basil, mint, shiso ...) 
  • 2 small boxes Asian sprouts (Shiso, mustard, arugula ...)


All preparations can be done the day before. So you can serve it quickly.

Preparations 

1 Asparagus 

Bring water to the boil and prepare a large bowl of ice cold water. Cut the last third of the asparagus stems and if necessary peel them a little bit. Put the asparagus into the boiling water and blanch for 1or 2 minutes depending on the thickness of the stems. Remove and immediately put the asparagus into the ice water. Then drain and keep in a container in the refrigerator.

2 vinaigrette 
Put all the ingredients into a jar, close it and shake well. 

3 Gomasio 
Roast the sesame seeds in a dry pan and roughly crush them in a mortar. Don't make a paste!

4 herb salad 
Wash herbs and pluck the leaves from the stalks. Spin dry. Cut sprouts with a scissors and mix with the herbs. Keep in the fridge in an air-tight container until further use. 

Before Serving

Roast the asparagus in pan with some olive oil, maybe 1 or thwo minutes. Arrange on a plate. Shake the vinaigrette well and pour two-thirds over the asparagus. Mix the remaining vinaigrette with the herbs and arrange the salad on the asparagus spears. Sprinkle with Gomasio and serve lukewarm. 

Goodness, that was easy, right?

Abonnieren Posts ( Atom )

ÜBER DIESEN BLOG...

Es kocht meist Frau Ziii was und isst zusammen mit Herrn Ziii, es sei denn Herr Ziii kocht was, dann isst Frau Ziii zwar gemeinsam mit Herrn Ziii, aber kocht nix. Manchmal kochen aber auch Frau Ziii und Herr Ziii gemeinsam was, manchmal auch gemeinsam nix und lassen was kochen. Fräulein Ziii meckert so oder so nur rum... irgendwo in Wien.

DAS KOCHBUCH...

DAS KOCHBUCH...

REZEPTVERZEICHNIS...

Asia Auflauf Ausflug Austria Autumn Basics Beilagen Brot Burgenland China Dampfgarer Dutch Oven Eier Eintopf Eis Eiskaltes Feinkoch Fisch Fleisch Frankreich Frühling Frühstück Garten Geflügel Gemüse Geräuchertes Geschmortes Getränke Getreide Griechenland Grillen Herbst Hochprozentiges Huhn Hülsenfrüchte Irland Italia Japan Kalb Kaltes Kartoffeln Käse Kleine Speisen Kuchen Lamm Leber Marokko Mehlspeise Neusiedlersee Nudeln Nüsse Oberösterreich Obst Orangen Orientalisch Ostern Österreich Outdoor Paleo Pannonien Paris Pasta Picknick Pikante Kuchen Reis Reisen Reisnudeln Rind Risotto Rote Rüben Salat Schinken Schokolade Schwein Sirup Snack Snacks Sommer Spargel Studio Suppe Suppentopf Süßes Tajine TCM Tofu Tomaten Torten Travel Ungarn Vegan Vegetarisch Vienna Vietnam Vorratshaltung Weihnachten Wien Wiener Küche Wildobst Winter Wok

ARCHIV...

  • ►  2018 (4)
    • ►  April (1)
    • ►  März (1)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (1)
  • ►  2017 (7)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  August (1)
    • ►  Juni (1)
    • ►  Mai (1)
    • ►  März (1)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (1)
  • ►  2016 (28)
    • ►  Dezember (3)
    • ►  September (4)
    • ►  August (2)
    • ►  Juli (2)
    • ►  Juni (2)
    • ►  Mai (1)
    • ►  April (3)
    • ►  März (6)
    • ►  Februar (4)
    • ►  Januar (1)
  • ►  2015 (16)
    • ►  Dezember (1)
    • ►  November (2)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  September (2)
    • ►  August (3)
    • ►  Juli (3)
    • ►  Juni (1)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (2)
  • ▼  2014 (22)
    • ►  September (1)
    • ►  August (2)
    • ►  Juli (1)
    • ►  Juni (2)
    • ▼  Mai (4)
      • Altbewährte Krautfleckerl auf neumodische Art
      • Kokosmilch-Tapioka-Dessert mit Sommerfrüchten und ...
      • Huhn en papillote mit dreierlei Fenchel oder sogar...
      • Gebratener Spargel mit Vinaigrette und ein Menü fü...
    • ►  April (2)
    • ►  März (4)
    • ►  Februar (3)
    • ►  Januar (3)
  • ►  2013 (52)
    • ►  Dezember (1)
    • ►  November (4)
    • ►  Oktober (6)
    • ►  September (4)
    • ►  August (2)
    • ►  Juli (3)
    • ►  Juni (7)
    • ►  Mai (3)
    • ►  April (5)
    • ►  März (6)
    • ►  Februar (5)
    • ►  Januar (6)
  • ►  2012 (40)
    • ►  Dezember (4)
    • ►  November (2)
    • ►  Oktober (5)
    • ►  September (3)
    • ►  August (3)
    • ►  Juli (4)
    • ►  Juni (3)
    • ►  Mai (2)
    • ►  April (3)
    • ►  März (3)
    • ►  Februar (5)
    • ►  Januar (3)
  • ►  2011 (35)
    • ►  Dezember (7)
    • ►  November (6)
    • ►  Oktober (11)
    • ►  September (4)
    • ►  August (1)
    • ►  Juli (2)
    • ►  Juni (1)
    • ►  Mai (1)
    • ►  April (1)
    • ►  März (1)

ES WAR MIR EINE EHRE...

ES WAR MIR EINE EHRE...
Ein Foodblog aus Wien - Copyright 2014 ziiikocht.