Kindergulasch mit Erwachsenentopping oder Erika, vergib mir!

Alle Bedürnisse unter einen Hut zu bringen ist oft nicht leicht. Frau Ziii will, dass das Kind viel isst, gesund soll das Essen sein und Würde soll es auch noch haben. Das Kind will nicht viel essen und schon gar nicht was Gesundes und Würdevolles. Herr Ziii ist einfach gestrickt und hätte gerne viel von dem was IHM schmeckt, unabhängig davon ob es für das Kind gesund ist, Würde hat oder nicht. Kompromisse sind also angesagt im Alltag. Einer davon ist das Kindergulasch, das eigentlich kein richtiges Gulasch ist, so wie es sich gehört, da Kindern das was sich gehört, üblicher Weise egal ist. Frau Ziii macht das Gulasch daher kurzerhand kinderfit und so wird dann mehr ein gulaschartiger Eintopf draus - auch nicht schlecht.

  • 30 dag Bioputenfleisch in mundgerechte Stücke geschnitten (Kinder essen lieber zartes Putenfleisch als Rind oder Schwein - halloho, des is zach!)
  • 2 große gelbe Zwiebeln
  • 1 Tomate, Samen entfernt und fein gehackt
  • 6 mittelgroße, speckige Kartoffel in größere Würfel geschnitten
  • 3 Karotten, schräg in 1 cm dicke Scheiben geschnitten
  • 1 roter Paprika, bevorzugt die süßen, roten Spitzpaprika der Sorte Ramiro, entkernt und in Scheiben geschnitten
  • 2 EL qualitativ hochwertiges, edelsüßes Paprikapulver
  • 1/2 TL schwarze Pfefferkörner
  • 1/2 TL Kümmel
  • 1/2 TL Apfelessig
  • Bratöl

Die Zwiebel sehr fein schneiden. Ich mache das am liebsten in der Küchenmaschine. Quelle faux-pas, aber es is eh schon wurscht, weil das Gulasch ist ja eigentlich ein Pörkelt und nicht einmal das. Die Zwiebeln in einem Topf mit Bratöl rösten bis sie schön goldbraun sind. Das dauert. Dann das Putenfleisch dazu und mitrösten. Dann die Tomate dazu, die Pfefferkörner und den Kümmel und immer schön weiterrösten bis die Zwiebeln und die Tomate miteinander verschmelzen. So, jetzt einen vollen Wasserkocher mit heißem Wasser neben den Herd stellen und das Paprikapulver einrühren (in den Topf zu den Zwiebeln natürlich). Dieses hat die Eigenschaft bitter zu werden, wenn es zu stark erhitzt wird, was Kinder so gar nicht leiden können. Es darf daher nur kurz geröstet werden, bis es sich mit den feuchten Bestandteilen verbunden hat, dann kommt sofort heißes Wasser drüber. Anschließend die Kartoffeln dazugeben, die machen Kinderbäuche satt, und die Karotten. Letztere haben ja in einem Gulasch so überhaupt nichts verloren, aber ein bisschen Gemüse kann nicht schaden. Salzen und falls notwendig noch mit Wasser aufgiessen. Es sollte alles gut bedeckt sein. Deckel drauf und köcheln bis die Kartoffeln und Karotten gerade richtig sind. Zwei Schöpflöffel vom Gulasch in ein hohes Gefäß geben, darauf achten, dass keine Pfefferkörner drin sind und keine Fleischstücke. Mit dem Pürierstab pürieren und wieder zurück in die Suppe geben. Das bindet das Gulasch ohne Mehl, was eigentlich in einem Gulasch eh auch nichts zu suchen hat. Die roten Paprika erst jetzt dazu geben, damit sie nicht verkochen - wegen der Vitamine für das Kind - und einen Schuss Apfelessig. Noch fünf Minuten bei Resthitze am Herd stehen lassen, Kinder mögen kein heißes Essen, in einen Teller geben und einen Klecks Sauerrahm draufsetzen, biologischen natürlich.

So und jetzt kommt das Erwachsenentopping: ein Kaffeelöffel voll Erös Pista, eine ungarische Gewürzpaste aus scharfem Paprika und Salz. Jetzt ist alles wieder gut!


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1 comments:

  1. Danke für das tolle Rezept!
    Meiner Tochter und mir hat das Kindergulasch sehr gut geschmeckt ;-)

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