Geröstetes Knochenmark mit Thymiansalz oder ich trick und du treat...
Ich halte es kurz, denn morgen ist es zu spät. Halloween ist heute. Der Tag an dem unsere Kinder sich gruseln dürfen oder wollen oder müssen... und was lässt mein Fräulein Ziii mehr erschaudern, wie ein paar zersägte Knochen am Teller zum Abendessen? Keine bröseligen Keksgespenster und Kürbiskuchen mit Zuckerguss, keine ketchupblutigen Würschtlfinger und süße Baiserknochen. Ganz und gar echte Knochen vom echten Tier, zerstückelt, gesäubert und im Ofen geröstet.
Die Rezeptidee stammt von Fergus Henderson, Inhaber des St. John's Restaurant in London und Autor des Buches 'From Nose to Tail', von der Nase bis zum Schwanz, und ein glühender Verehrer des Gedankens, ein Tier immer als ganzes zu verwerten... aus Leidenschaft und Respekt. Trick or treat, liebe Leser?
Im Original wird das Knochenmark mit geröstetem Brot und einem Salat aus Petersilie, Kapern und Zwiebeln serviert. Ich habe mich ganz schlicht für Salz entschieden, das ich mit Thymian und Kampottpfeffer aromatisiert habe.
Sie brauchen...
1 Ofen auf ungefähr 220° vorheizen. Das Backrohr muss richtig heiß sein, sonst bräunen die Knochen nicht schön.
2 Die Knochen sorgfältig von eventuellen Splittern reinigen.
3 Eine Auflaufform mit Backpapier auslegen und die Knochen hineinsetzen. In den vorgeheizten Ofen schieben und auf der mittleren Schiene ungefähr 20 Minuten rösten. Nicht zu lange, sonst schwimmt das Fett in der Auflaufform und die Knochen sind leer.
4 In der Zwischenzeit die Thymianblätter von den Stängeln zupfen und einen knappen Teelöffel davon zur Seite legen. Den Rest in einem schweren Mörser zerstossen. Die Pfefferkörner dazugeben und weiterarbeiten bis die Körner grob zerstossen sind (nicht zu fein!). Dann ein Drittel vom Salz einarbeiten. Auch hier darauf achten, dass es nicht allzu fein zerstoßen wird. In eine Schüssel füllen und die restlichen Salzflocken und Thymianblättchen mit einem Löffel unterrühren.
Das Salz können Sie in einem Glas mit Schraubverschluss eine Zeit lang aufheben. Allerdings verliert es mit der Zeit stark an Aroma.
5 Das Weißbrot in dickere Scheiben schneiden und goldbraun rösten.
6 Das geröstete Knochenmark mit dem Salz bestreuen und im Knochen mit einem Löffel servieren. Das Weißbrot und das restliche Salz dazu reichen.
Das Kind hat sich natürlich ordentlich gegruselt, angesichts der dargebotenen Speise. Voll creepy, mein Halloweensnack. Das Fräulein nahm jedenfalls 'Treat' und Reißaus. Weil ich aber nicht so bin, habe ich ihr ein paar tricky Zombiebrote geschmiert... Sie wissen schon... solche mit einer Art Schmalz oben drauf... und Thymiansalz ;-)).
Sollte Ihnen jetzt noch eine Idee fehlen, wie Sie das Essen stilgerecht servieren können, schauen Sie sich einfach das unten verlinkte Video an. Das Fräulein Ziii dreht nämlich leidenschaftlich gerne Filme, diesmal ein kleines Halloween Tutorial, was nun erklärt, warum das Kind seit einer Woche mit Augenringen wie ein Uhu herumläuft.
Erwähnte ich eigentlich schon mal, dass ich das Fräulein für eine begnadete Cutterin und Filmemacherin halte? Vielleicht schlummert sogar eine kleine Sofia Coppola in ihr. Das Video hat sie jedenfalls völlig selbständig gedreht und geschnitten, allerdings mit meinem Stativ... die kleine Creepy Doll.
Die Rezeptidee stammt von Fergus Henderson, Inhaber des St. John's Restaurant in London und Autor des Buches 'From Nose to Tail', von der Nase bis zum Schwanz, und ein glühender Verehrer des Gedankens, ein Tier immer als ganzes zu verwerten... aus Leidenschaft und Respekt. Trick or treat, liebe Leser?
Im Original wird das Knochenmark mit geröstetem Brot und einem Salat aus Petersilie, Kapern und Zwiebeln serviert. Ich habe mich ganz schlicht für Salz entschieden, das ich mit Thymian und Kampottpfeffer aromatisiert habe.
Sie brauchen...
- Markknochen vom Kalb oder vom Rind, ungefähr 5-8 cm hoch
- ein paar Stängel Thymian, am besten frisch, zur Not auch getrocknet
- 1 TL Kampottpfefferkörner
- 2 EL Salzflocken - Maldon Seasalt
- Weißbrot
1 Ofen auf ungefähr 220° vorheizen. Das Backrohr muss richtig heiß sein, sonst bräunen die Knochen nicht schön.
2 Die Knochen sorgfältig von eventuellen Splittern reinigen.
3 Eine Auflaufform mit Backpapier auslegen und die Knochen hineinsetzen. In den vorgeheizten Ofen schieben und auf der mittleren Schiene ungefähr 20 Minuten rösten. Nicht zu lange, sonst schwimmt das Fett in der Auflaufform und die Knochen sind leer.
4 In der Zwischenzeit die Thymianblätter von den Stängeln zupfen und einen knappen Teelöffel davon zur Seite legen. Den Rest in einem schweren Mörser zerstossen. Die Pfefferkörner dazugeben und weiterarbeiten bis die Körner grob zerstossen sind (nicht zu fein!). Dann ein Drittel vom Salz einarbeiten. Auch hier darauf achten, dass es nicht allzu fein zerstoßen wird. In eine Schüssel füllen und die restlichen Salzflocken und Thymianblättchen mit einem Löffel unterrühren.
Das Salz können Sie in einem Glas mit Schraubverschluss eine Zeit lang aufheben. Allerdings verliert es mit der Zeit stark an Aroma.
5 Das Weißbrot in dickere Scheiben schneiden und goldbraun rösten.
6 Das geröstete Knochenmark mit dem Salz bestreuen und im Knochen mit einem Löffel servieren. Das Weißbrot und das restliche Salz dazu reichen.
Das Kind hat sich natürlich ordentlich gegruselt, angesichts der dargebotenen Speise. Voll creepy, mein Halloweensnack. Das Fräulein nahm jedenfalls 'Treat' und Reißaus. Weil ich aber nicht so bin, habe ich ihr ein paar tricky Zombiebrote geschmiert... Sie wissen schon... solche mit einer Art Schmalz oben drauf... und Thymiansalz ;-)).
Sollte Ihnen jetzt noch eine Idee fehlen, wie Sie das Essen stilgerecht servieren können, schauen Sie sich einfach das unten verlinkte Video an. Das Fräulein Ziii dreht nämlich leidenschaftlich gerne Filme, diesmal ein kleines Halloween Tutorial, was nun erklärt, warum das Kind seit einer Woche mit Augenringen wie ein Uhu herumläuft.
Erwähnte ich eigentlich schon mal, dass ich das Fräulein für eine begnadete Cutterin und Filmemacherin halte? Vielleicht schlummert sogar eine kleine Sofia Coppola in ihr. Das Video hat sie jedenfalls völlig selbständig gedreht und geschnitten, allerdings mit meinem Stativ... die kleine Creepy Doll.
Gruselige Grüße aus Wien von Frau Ziii,
Grandios! Danke. Der einzige Halloween Beitrag den ich heute las und nicht albern finde.
AntwortenLöschenWelch schönes Kompliment! Vielen Dank.
LöschenIch mag den Film.
AntwortenLöschenUnd die Knochen.
:-))
LöschenDu hast so eine atemberaubende tochter! Eine wahre Schönheit und künstlerin
AntwortenLöschenOh danke, ich werde es weiterleiten ;-)
LöschenWobei es ein wenig schade ist, dass sie hier immer nur der optische Aufputz ist...
LöschenIch hab eh schon überlegt, ob ich hier nicht die Serie "Fräulein Ziii lernt Kochen" einführen soll. Ansonsten ist es halt immer praktisch, wenn ich jemand hab, der mir fürs Foto den Teller hält, das Öl darüber träufelt...
Löschenmmmh! ich hab die einmal an ort und stelle in london gegessen (zum grausen der restlichen tischgesellschaft übrigens) und fand sie supergut - auch wenn hinterher ein schnaps angebracht ist!
AntwortenLöschenund den film finde ich richtig, richtig gelungen - das fräulein (creepy und auch anderswie) immer entzückend.
ursula
Man muss einfach über den Gedanken drüber. Geschmacklich ist es wirklich wunderbar, das Mark. Mit Schnaps noch viel besser.
LöschenFrau Ziii, die Fotos sind wie immer grandios, und den Film vom Fräulein Ziii mag ich auch.
AntwortenLöschenDie Knochen werde ich aber sicher niemals nachkochen. Dafür jedes andere Rezept auf ihrem Blog!
Ach Lena, Du weißt gar nicht, was Dir da entgeht. Aber ich kann das verstehen. Es ist halt wirklich ein bisserl creepy.
Löschensweet'n'scary!
AntwortenLöschen(Also, der Film)
:-))
LöschenSehr talentiert dass Fräulein Zii und so bezaubernd!
AntwortenLöschenZufällig habe ich heute wunderschöne Markknochen erstanden, die ich eigentlich einfrieren wollte, Aber jetzt wandern diese in den Ofen und nicht in die Tiefkühltruhe und "Mann" freut sich dass es mal nichts Vegetarisches oder Veganes zum Essen gibt!
Das Essen ist noch dazu total simpel. Das freut umso mehr, gell?
LöschenKnochenmark auszutzeln ist gar nicht gruselig! Da ist dem Fräulein Ziii ihr Film mehr zum Fürchten - also im positiven Sinn. ;)
AntwortenLöschenTurbohausfrau, wie recht Du hast. Was soll daran schlimmer sein als Hühnerknochen abknabbern?
AntwortenLöschenIch find das auch nicht gruselig, sondern einfach nur köstlich!!
AntwortenLöschenUnd du schaffst es sogar, sowas eigentlich wenig attraktives noch hübsch aussehen zu lassen, chapeau :-)
Merci, meine liebe Britta. Das schmeichelt mir aber gar sehr :-))
Löschenherrlich, eine kindheitserinnerung von mir. knochenmark aufs brot mit salz und pfeffer, macht man heute gar nicht mehr
AntwortenLöschenIn Zeiten von Rinderwahnsinn haben wir es uns leider ein bisserl abgewöhnt, denn eigentlich gehört es bei uns ja nur sanft in Suppe erwärmt. Die Backofenmethode ist aber auf jeden Fall auch BSE-sicher.
LöschenWas für eine geile Idee. T'schuldigung wegene der Ausdrucksweise, aber das ist das erste, was ich mir dazu gedacht habe. Ich liebe Knochenmark, mein Winzer weniger. Macht aber nix, dann gibt's halt mehr für mich!
AntwortenLöschenIst übrigens auch uuurg'sund für stillende Mütter... aus Sicht der Traditionellen chinesischen Medizin jedenfalls.
LöschenPerfekt! Ich bin dann beim Fleischhauer...
Löschensieht wirklich creepy aus, trotzdem sind die Fotos soo toll, dass ich echt überlege das nachzumachen, man soll ja immer neues testen ;-) Interessantes Rezept!
AntwortenLöschenDas klingt echt super lecker! Ich habe die Markknochen nur in Brühen getan und dann entsorgt. Das hier muss ich mal probieren. Schmeckt bestimmt sehr gut.
AntwortenLöschenNachdem morgen wieder einmal Hallowien (ich weiß wie man's schreibt) ist, habe ich soeben bei meinem creepy Butcher die Knochenbestellung aufgegeben. Bin gespannt wie es bei unseren Gästen ankommt - ist als Vorspeise gedacht - danach gibt es "blutiges" Roastbeef mit Sauce Hollandaise und Tagliatelle. Ich bin ein Fan Ihres Bloggs - bitte so weitermachen! Danke und liebe Grüße an alle Ziii's!
AntwortenLöschen*3 Jahre später* ;-).
AntwortenLöschenIch lese gerade das Buch "Nutrition and Physical Degeneration" von Weston A. Price. Der gute Herr Doktor (Zahnarzt) hat festgestellt dass unsre Urvölker das Muskelfleisch oft den Hunden gaben (Blick zum 60€ Lungenbraten), und selbst Leber, Nieren, Kutteln, Blut (vom lebenden Tier) und andres...und auch Knochenmark, jederzeit bevorzugten! Selbst die fette Zwischenhaut von ausgesuchten Walarten wurde sehr geschätzt (sehr reich an Vitamin C wie man feststellte) - Beeren wurden bei den Eskimos immer mit Fett gegessen. Welch seltsame Wende, waren diese Menschen doch unglaublich gesund, stark, ausdauernd, intelligent, liebenswert, lustig und mutig - und aßen unter anderem reichlich tierisches Fett (gesättigte Fette & Cholesterin)!
Auf dem Weg zur wirklich gesunden Ernährung probier ich mich wiedermal durch die ganzen eher unkonventionellen Fleischteile und war grade auf der Suche nach einem Rezept für Knochenmark. Euer Rezept klingt spitze und werde ich definitiv nächste Woche statt meiner Knochen-Suppe probieren, mit Rinderfaschiertem vom Angus (oder Nieren oder Leber), Buchweizen, Kürbis und Spinat, bin gespannt!
Danke fürs Rezept und Grüße aus Hernals,
Thomas
PS: das Buch "Nourishing Traditions" von Sally Fallon (mit Mary G. Enig, Ph.D.) ist auch sehr empfehlenswert