Ein Huhn aus dem Dutch Oven, eine Tartelette Rustique und ein guter, alter Freund...



Please scroll down for the recipe in English.

Das Wochenende zeigte sich diesmal von seiner besten Seite... ein doppelter Sonntag, milde Herbsttemperaturen, viel Sonnenschein und ein guter, alter Freund, der dem Herrn Ziii nun schon seit fast dreißig Jahren zur Seite steht, in guten wie in schlechten Zeiten. Grund für uns, endlich den Dutch Oven aus dem Besenkammerl hervorzukramen, denn wenn die anderen anfangen ihre Grillstellen einzuwintern, fangen wir erst so richtig an. Legendär... so sagen die Leut'... sind in unserem Haus die herbstlichen Sturmfeste und die Bratwürstlsonntage mit Glühweinkessel am Lagerfeuer. Zur Eröffnung der Ziii'schen Outdoor-Cooking-Saison gab es ein Huhn aus dem Dutch Oven mit Speck, Pilzen und Maroni in einer kräftigen Portweinsauce.




Das Rezept gab es schon mal hier auf diesem Blog... so oder so ähnlich...


Auch das Fräulein Ziii zeigte sich von der allerbesten Seite, schaufelte trotz Pilzen den Teller leer und ließ sich geduldig samt Katze fotografieren.

Nie schmeckt ein Apfelkuchen so gut, wie an solchen Tagen.



Das Rezept für die rustikale Tartelette ist auch nicht neu. Ich habe es bereits hier verwendet, in diesem Post (klick). Das macht dann Vier, also 'Ein Teig - drei vier Kuchen!' Ich habe nur die Menge angepasst. Sie erhalten einen schöne große Tartelette, die auch für ein paar Gäste reicht.

  • 280 g Mehl
  • 200 g eiskalte Butter
  • 1 gestrichener TL Salz
  • 4 EL eiskaltes Wasser

Für die Fülle...

  • 1 kg säuerliche Äpfel
  • Saft von einer halben Zitrone
  • 4 EL Kristallzucker
  • 30 g Butter
  • 1 gestrichener TL Zimt
  • 1 Stamperl Cognac
  • geriebene Muskatnuss

  • 1 Ei
  • 1 EL grober Kristallzucker
  • 1 TL Milch


Der Teig...

1 Die Butter in kleine Stücke schneiden und bis zur Weiterverwendung kurz ins Tiefkühlfach geben. Mehl und Salz vermengen und die Butter untermischen.

2 Mit der Küchenmaschine verarbeiten bis eine bröselige Masse entstanden ist und die Butterstücke nicht mehr größer als Erbsen sind. Soe geht's am einfachsten. Wer keine Küchenmaschine hat, kann alternativ dazu die Butter mit den Fingerspitzen einarbeiten. Allerdings darf die Butter sich dabei nicht zu stark erwärmen. Also, machen Sie's kurz!

3 Anschließend das Wasser dazugeben und einarbeiten bis alles gut vermischt, aber noch kein homogener Teig entstanden ist. Er darf ruhig noch bröselig, mit ein paar Butterstücken drin sein.

4 Zum Schluss auf ein Brett geben und mit den Händen zu einer Kugel formen, aber nicht kneten. In Frischhaltefolie wickeln und mit den Händen in der Folie zu einer flachen Scheibe formen.
Im Kühlschrank mindestens eine Stunde ruhen lassen, besser noch über Nacht.

Die Fülle...

5 Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Dann in Spalten schneiden und sofort mit dem Zitronensaft vermischen, damit Sie nicht braun werden.

6 Butter in einer Pfanne mit möglichst großem Boden bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Zucker gleichmäßig einstreuen, sodass der Boden damit bedeckt ist und bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen. Auf keinen Fall umrühren, schwenken oder sonstwie bewegen. Unbedingt mit moderater Wärmezufuhr arbeiten und darauf achten, dass der Zucker nicht verbrennt. Das Karamell ist fertig, wenn aller Zucker sich aufgelöst hat und eine dunkle goldbraune Färbung angenommen hat. Vorsicht! Karamell ist sehr heiß!

7 Äpfel einlegen und aufpassen, dass es nicht spritzt. Dabei wird sich das Karamell teilweise verfestigen, da es auskühlt. Macht aber nix.Zimt dazugeben und die Äpfel dünsten lassen, bis sie weich sind, aber noch Biss haben und sich das Karamell wieder verflüssigt hat. Die Dauer hängt ein bisserl von der Apfelsorte ab. Beachten Sie, dass die Äpfel im  Kuchen anschließend noch gebacken werden.

8 Zum Schluss noch den Cognac und die geriebene Muskatnuss dazu geben, etwas einreduzieren und anschließend gut auskühlen lassen, sonst schmilzt Ihnen beim Fertigstellen der Teig davon.

Die Fertigstellung...

9 Den Teig auf einer bemahlten Arbeitsfläche ungefähr 2-3 mm dick ausrollen. Verwenden Sie dafür die Frischhaltefolie, in der der Teig eingewickelt war und legen Sie diese auf den Teig. So lässt er sich besser auswalken (ein bisserl vom Teig für die Deko aufheben). Ein Blech mit Backpapier auslegen und den Teig auf das Blech geben.

10 Das Eiweiß in Dotter und Klar trennen. Das Eiweiß leicht verschlagen und den Dotter mit etwas Milch verrühren.

11 Den Teig mit dem Eiweiß bepinseln. Das verhindert, dass sich der Boden mit der Flüssigkeit zu stark ansaugt.

12 Die Fülle auf dem Boden verteilen und dabei einen Rand von ungefähr 5 cm lassen. Die Ränder dann einschlagen und dabei einfach ein paar Falten legen. Es darf ruhig ein bisserl unregelmäßig und rustikal ausschauen - heißt ja in Frankreich auch Tartelette Rustique.

13 Den restlichen Teig dünn auswalken und mit dem Messer Blätter ausschneiden. Den Kuchen damit dekorieren.

14 Zum Schluss noch die Ränder mit Eidotter bepinseln und mit dem Kristallzucker bestreuen.

15 Anschließend im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad ungefähr 40 Minuten goldbraun backen. Wird der Kuchen zu schnell braun, nach der halben Backzeit die Hitze auf 150 Grad reduzieren.


Schön, dass Du da warst, lieber Freund!


Recipe in English...

Tartelette Rustique for a good, old friend

Last weekend was exactely, what it should be... time to relax, mild temperatures outside and a lot of sunshine, combined with the visit of an old friend. Time to dig out our dutch oven. While some put away their outdoor cooking tools in autumn, others just start their season. So do we! We love to cook in our fire place espacially in autumn and winter.

We made chicken with bacon, wild mushrooms and chestnuts in a heavy port wine sauce. It was delicious! But the best we saved until last... a rustic apple pie, in France called 'tartelette rustique'.

  • 280 g plain flour
  • 200 g butter
  • 1 light teaspoon salt
  • 4 tablespoons ice cold water

For the filling, you will also need
  • 1 kg apples
  • 4 tablespoon granulated sugar
  • 30 g butter
  • 3-4 tablespooon cognac
  • 1 teaspoon grated cinnamon
  • grated nutmeg
Finishing
  • 1 egg white
  • 1 egg yolk
  • 1 teaspoon milk
  • 1-2 tablespoon coarse granulated sugar

Pastry

1 Cut the butter into small pieces and keep in the freezer until further use. Mix flour, salt and sugar and stir in the butter.

2 Then rub the mixture between your palms until the butter is crumbly. But do it quickly, so that the butter does not warm up.

3 Then add the water and work until well mixed. The pastry should stay even crumbly with a few pieces of butter in it.

4 Form it  into a ball, but do not knead. Wrap in cling film and shape it into a flat disc. Let it rest in the fridge overnight or at least for one hour.

Filling

5 Peel the apples, cut into quarters and remove the core. Then cut into thick sclices it and mix with the lemon juice.

6 Melt the butter in a large pan over medium heat. Add the sugar so that the ground is evenly covered and let the sugar caramelize. Do not stir! Be sure to work with moderate heat and make sure that the sugar does not burn. The caramel is done when all the sugar has dissolved and changes it's color into dark golden brown. Be careful! Caramel is very hot !

7 Add the apples. Here, the caramel cools and solidifies. But that doesn't matter. Add the cinnamon and simmer the aplles until they are nice and soft and the caramel is runny again. This depends a little bit of the variety of the apples. 

8 At the very last add the cognac and the nutmeg. Leave to cool well, otherwise the pastry will melt when you prepare the pie.

Finishing

9 Roll out the dough about 2-3 mm thick. Use the cling film, in which the dough was wrapped and put it on the dough. So you can better roll it out (save a little bit of dough for decoration). Line a tray with baking paper and place the dough on the sheet.

10 Separate the egg whites into yolk and egg white. Lightly beat the egg white and mix the yolk with a little milk .

11 Brush the dough with the egg white. This prevents the pastry to absorb the liquid that comes from the filling.

12 Spread the filling in the center of the pastry and leave about 5 cm. Then fold the edges as you can see on the picture above.

13 Roll out the remaining dough thinly and cut out some decorative leaves with a knife. Put it on the tartelette.

14 Finally brush the surface with egg yolk and sprinkle with some granulated sugar.

15 Then bake in the preheated oven at 180° Celsius about 40 minutes until golden brown.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii



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Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

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14 comments:

  1. Wie immer - lesens- und sehenswert. Alte Freunde sind es wert.

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  2. Das macht Lust auf Nachahmung-Freunde treffen, Herbst feiern, Apfeltarte ausprobieren. Danke!

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    1. Stimmt, bald ist der Winter da. Als, keine Zeit verlieren!

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  3. Das macht Lust auf Nachahmung: Freunde treffen, Herbst feiern, Apfeltarte ausprobieren. Danke!

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  4. Es war ein schöner Nachmittag, danke!
    auf bald
    Euer Phomacher :)

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  5. Das ist herrlich! Wunderschöne Eindrücke und alte Freunde muss man festhalten <3

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  6. kein Zucker im Teig?
    LG - tolle Fotos - schön eingefangene Augenblicke :-)

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    1. Nein, kein Futzerl, kein Zucker, kein Ei. Vorlage ist der klassische Teig wie er für typische englische Pies verwendet wird. Er ist ein bisserl leichter zu verarbeiten wie unser traditionelle Mürbteig, wird nicht so mürbe, hat aber andere Qualitäten. Mir ist der für Tartes und ähnliches mittlerweile sogar lieber. Der Zucker in der Fülle und die Süße der Äpfel ist ausreichend.Probier's aus. Ist wirklich super!

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    2. Ah ja, noch einen Vorteil hat der Teig. Ich fress nicht schon beim auswalken die Hälfte auf ;-))

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  7. Sieht aus als hättest du einen schönen Tag gehabt :)
    Liebe Grüße Sarah

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  8. Die Fotos sind wirklich stimmungsvoll, sehr schön ... Und jetzt weiß ich endlich, wie der Herr Ziii ausschaut, oder?

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