Ein 'superner' Schwarzkohleintopf mit Bohnen und Salsiccia
Zum Verständnis hier einige hypothetische Anwendungsbeispiele...
1. Schwache Beugung, Nominativ... superne
Die superne Suppe(n) mit Schwarzkohl, Bohnen und Salsiccia wird in der Toskana gerne gegessen.
2. Starke Beugung, Nominativ... superner, superne, supernes
Ein superner Eintopf mit Schwarzkohl ist gesund ist und geht kinderleicht. (Maskulinum)
Eine superne Mahlzeit wie diese ist in der kalten Jahreszeit eine Bereicherung auf jedem Speiseplan. (Femininum)
Der Schwarzkohl ist ein supernes Gemüse, das wie sein Bruder der Grünkohl, zu den Superfoods zählt. (Neutrum)
Für besonders Interessierte sei noch hinzufügt, dass in Österreich unter 'sehr super' das Gegenteil von 'super' verstanden wird. Zum besseren Verständnis ein Beispiel aus der Praxis...
Frau Ziii... "Essen ist fertig!"
Fräulein Ziii... "Was gibt's?"
Frau Ziii... "Schwarzkohleintopf".
Herr Ziii (freudestrahlend)... "Boah, super!"
Fräulein Ziii (rolleyes)... "Na sehr super!"
Nachdem wir nun geklärt hätten, dass der Schwarzkohl zu den modernen Superfoods gehört und das Wort 'super' in Österreich sehr wohl deklinabel ist, schreibe ich Ihnen gerne noch mein Rezept für den (sehr) supernen Eintopf auf, den ich letztes Wochenende aus dem Bauch heraus gekocht habe...
- 1 große Zwiebel
- 1 Handvoll getrocknete Paradeiser oder 1 Handvoll kleine Kirschparadeiser (Tomaten)
- 1 TL Fenchelsamen, optional (kann sein, muss nicht sein)
- 2 Knoblauchzehen
- 500 g Schwarzkohl (Sie bekommen ihn mittlerweile in fast allen gut sortierten Bioläden, z.B. bei Plan Bio in Mödling) - ersatzweise auch Grünkohl oder Wirsing
- 1 Liter hausgemachte Gemüsebrühe wie diese, nach Bedarf auch mehr - oder eine kräftige Fleischbrühe
- 3 Salsicce (italienische Bratwurst, roh und ungebrüht, auch nicht geräuchert, sonst lässt sich das Brät nicht ausdrücken) - meine war eine besonders würzige mit Fenchelsamen
- 1 Dose Riesenbohnen, ca 400 g
- Olivenöl
- Salz
- grob gemahlener, schwarzer Pfeffer
(ergibt einen ganzen Scheam voll Suppe, an dem sich mindestens 4 Personen sattessen können)
1 Die Zwiebel schälen, achteln und den Strunk kappen, sodass die einzelnen Zwiebellagen auseinanderfallen. Vom Schwarzkohl die einzelnen Blätter trennen und die dicken Blattrippen herausschneiden. Das Gemüse quer in breite Streifen schneiden. Wenn Sie getrocknete Tomaten verwenden, diese grob zerkleinern, Kirschparadeiser halbieren und mit einem Teelöffel die Kerne herausschaben. Den Fenchel mit einem Messer hacken oder in einem Mörser zerstoßen, nicht zu fein. Die Knoblauchzehen schälen und mit der flachen Messerklinge andrücken. Die Bohnen in ein Sieb geben, kurz mit kaltem Wasser abbrausen und abtropfen lassen.
2 In einem großen Topf 4 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin bei mäßiger Hitze anschwitzen bis sie leicht gebräunt und gut weich sind. Die Tomaten, den Fenchel und den Knoblauch dazugeben und mitrösten. Achten Sie darauf, dass das Gemüse nicht zu dunkel wird. Anschließend den Kohl in den Topf geben und mit der Brühe aufgießen. Einmal kurz aufwallen lassen und dann die Hitze reduzieren. Langsam weiterköcheln lassen.
3 In der Zwischenzeit das Brät portionsweise aus der Wurst drücken und die Bällchen zur Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Noch weitere zwanzig Minuten auf kleiner Flamme dahinköcheln lassen und dann erst die Bohnen dazugeben. Bei Bedarf noch mit mehr Brühe aufgießen. Das Gemüse sollte knapp mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die Suppe noch einmal zum Sieden bringen, den Deckel aufsetzen und zur Seite stellen. Vor dem Servieren einige Minuten durchziehen lassen.
4 Es erübrigt sich wahrscheinlich zu sagen, dass es sich auszahlt größere Mengen zu kochen, da der Geschmack des Eintopfs sich durch Aufwärmen nochmal verbessert.
Das Rezept steht und fällt mit der Qualität der Würste und der verwendeten Brühe. Letztere kochen Sie am besten selbst und bewahren sie auf Vorrat im Kühlschrank auf. Von Ersteren besorgen Sie sich die supersten, die Sie bekommen können und wie Sie sehen gibt es in Österreich sogar die Steigerungsformen der Grundform 'super'... nämlich 'superner' und 'am supersten'. Doch jetzt ist Schluss, denn am supersten schmeckt das grüne Superfood sowieso in diesem Eintopf... viel superner als in einem Smoothie, wenn Sie mich fragen...
Lieben Gruß aus Wien,

Was für eine superne Grammatikstunde! Anhand von Conchiglioni Giganti habe ich vor Jahren mal im Blog eine ebensolche zum deutschen Gebrauch des Superlativs gemacht, keine Ahnung, wie der in Österreich angewendet wird. :)
AntwortenLöschenAm allersupernesten finde ich aber Deinen schönen Topf, denn es ist ja wohl ganz klar, dass nicht nur Zutaten zählen, sondern man wirklich superne Gerichte auch nur in supernen Töpfen kochen kann, oder?
Na super - jetzt hab ich Hunger :-)
AntwortenLöschenAlles Liebe,
nima
Liebe Frau Ziii, du bist einfach nur SUPER :-)))))
AntwortenLöschenWirklich super diese Beschreibung von super und superner. Besser geht es nicht. Typisch österreichisch. Gefällt mir einfach super. Das versteht hier aber keiner in Hessen. Man kriegt nur verständnislose Blicke zugeworfen und den Hinweis: "naja, typisch österreichisch. Die versteht man halt nicht immer" :-)
AntwortenLöschenIch als Österreicherin freu mich diebisch über sowas.
Der Eintopf schaut sehr appetitlich aus.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Frau ZIII, zuerst vielen dank für ihre IMMER neuen Tip's und auch die
AntwortenLöschensehr guten Fotos > Sie sind eine Augenweide!
Eintopf ist ein tolles Essen > werde versuchen den speziellen Schwarzkohl zu bekommen
und mal testen > das einzige, was mich wirklich überrascht sind DOSENBOHNEN > es gibt sooo tolle
getrocknete Bohnen, die neben dem besseren Geschmack auch noch den Vorteil der Müllvermeidung kombinieren > gibt es irgendeinen besonderen Grund dafür ??
Noch einen schönen Abend
KONRAD
Ach wie schön, das war mal wieder Wasser auf meine Mühlen, ich alter Wortklauber.... Superner blog mit supernen Rezepte. Oiwei. DANKE.
AntwortenLöschenDarf ich so frech sein und fragen, woher die Salsiccia kommt? Also, ich meine die hier im speziellen. Arbeite mich seit Jahren durch Wiens Möglichkeiten und naja..... Ich bin neugierig!
AntwortenLöschenDanke, Daniela
Die Wurst kommt vom Dormayr. Habe sie bei einem Besuch in der Marktwirtschaft gekauft, wo die Fleischerei einen Stand betreibt. Du bekommst sie auch in der Neubaugasse und am Karmelitermarkt. www.dormayer.at. Ist einer der besten Fleischhauer in Wien.
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