Suppe aus feuergerösteten Tomaten
Die Tomaten schmecken um diese Zeit nicht mehr ganz so, wie sie sollten. Die kalten Nächte und das feuchte Herbstwetter setzen ihnen zu. Ein bisserl zusätzlicher Geschmack schadet daher nicht. Ganz nach amerikanischem Vorbild haben wir sie zuerst über Holzfeuer geröstet und dann Suppe daraus gekocht. In den USA gibt es Tomaten 'fire roasted' auch fertig in der Dose, aber nicht bei uns. Zumindest habe ich bisher noch keine gesehen. Alternativ können Sie die Tomaten auch im Backofen rösten. Das gibt zwar kein Raucharoma, verleiht der Suppe aber trotzdem mehr Tiefe. Haben Sie größere Mengen Tomaten, können Sie sie auch rösten und dann einkochen.
Als Würzkraut hat sich frischer Majoran angeboten. Der ist bei uns leider nicht winterhart und würde am Wochenende dem ersten Frost zum Opfer fallen. Da soll er doch besser unsere Suppe veredeln. Wär' ja ewig schad' drum.
- 2 Kilo Tomaten
- 1EL Olivenöl
- 1 TL Zucker
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 bisserl zerbröselte, getrocknete Chilli - aber nur ganz wenig
- eine Handvolle frische Majoranzweige - kein getrockneter; dann lieber gar nichts
- 1 winzig kleines Stück Zimtrinde - es sollte nicht größer wie ein kleiner Fingernagel sein; der Geschmack vom Zimt darf nicht hervortreten und soll die Suppe nur mit etwas Süße bereichern
- Salz
zum Anrichten
- (geschlagenes Obers)
- Olivenöl
- ein bisserl was Grünes, wie zum Beispiel die Spitzen von den Majoranzweigen
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- ein paar Scheiben Schwarzbrot
Die Tomaten halbieren und dann zuerst mit der Schnittfläche nach unten auf den Rost legen. Bei sehr starker Hitze knapp über der Glut kurz anrösten. Dann umdrehen und auf der anderen Seite grillen bis sie weich sind, aber noch die Form behalten. Das dauert nicht sehr lange. Vielleicht fünf Minuten. Die Tomaten dürfen dabei auf der Unterseite ruhig schwarz werden. Die Haut wird abgezogen. Anschließend in eine Schüssel geben und leicht auskühlen lassen, sodass Sie sie mit den Fingern angreifen können ohne sich zu verbrennen. Die Haut lässt sich dann ganz leicht abziehen. Arbeiten Sie dabei gründlich. Es sollten keine schwarzen Stellen mehr auf den Tomaten sein.
Vom Majoran die Spitzen abzupfen und beiseite legen. Die Zweige zur Suppe geben und alles noch mal eine Minute ziehen lassen, aber nicht mehr aufkochen. Anschließend durch ein grobmaschiges Sieb streichen und so die Kerne entfernen. Ist die Konsistenz zu dick können Sie jetzt noch etwas Gemüse- oder Hühnerbrühe angießen. Nicht zuviel! Die Suppe muss meiner Meinung nach nicht gebunden werden. Aber wenn Sie unbedingt wollen... mir reicht ein bisserl Obers und Olivenöl.
Die Suppe am besten in einer Schüssel servieren, oder noch besser in einem Häferl. So hält sie länger warm. Ich finde es gehen auch große Teetassen. Pro Portion einen Esslöffel Obers hineinsetzen und mit ein paar Spritzern Olivenöl beträufeln. Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und den Majoranspitzen bestreuen. Das Schwarzbrot über der restlichen Glut rösten bis es goldbraun und knusprig ist und beim Essen in die Suppe einbrocken. Dabei den feinen Nieselregen auf der Haut spüren, die Finger am Suppenhäferl wärmen und sich auch mal freuen, dass nicht die Sonne scheint.
wie immer sehr schöne Bilder. Mit dem Majoran hast du völlig recht, Ziii: Der nicht frostharte schmeckt ganz herrlich, leider wird es mit seiner Herrlichkeit am Wochenende vorbeisein, wenn wir dem Wetterbericht glauben. Hast du schon mal probiert, ihn auszugraben und drinnen zu überwintern?
AntwortenLöschenbei diesen Bildern kommt einen die Lust an, in der guten Stube ein Feuerchen anzuzünden und Tomaten auf offenem Feuer zu rösten. Schade, dass das nicht geht.
AntwortenLöschenKüchenschabe, bisher nicht, weil imich der Wintereinbruch dann doch jedes Jahr überrascht. Aber morgen ist eh noch Gartenarbeit angesagt. Ich könnte es ausprobieren. Ich liebe frischen Majoran. Kein Vergleich zu getrocknetem.
AntwortenLöschenRobert, ich glaub, gehen tät's schon... aber nur einmal ;-)
So, jetzt muss mir der Winzer die Feuerschale anheizen! Deine Bilder sind so schön, da kann man gar nicht anders, als nachkochen wollen!
AntwortenLöschenEin Feuer im Garten und darauf Tomaten rösten??? Das klingt nicht nur oberlecker, sondern auch irgendwie romantisch, ein bisschen verrückt, supersympathisch und ach, einfach ganz toll! Fehlt mir nur der Garten dazu... Dann wird eben auf dem Grill geröstet. Danke für die tolle Idee!
AntwortenLöschenJetzt hab' ich doch heute erst deine Kukuruzsuppe nachgekocht... jetzt hätte ich gerne einen Teller von der hier. :)
AntwortenLöschenOh, wie fein. Ich mache gerne Suppe aus ofengerösteten Tomaten - aber das ist definitiv eine Steigerung. Ich glaub, wir müssen grad nochmal den Grill.....blankes Feuer fällt leider aus....
AntwortenLöschenDeine Fotos sind so traumhaft, du könntest alles fotografieren und es würde traumhaft lecker aussehen! :) Wunderschön!
AntwortenLöschenWie machst Du das nur? Ich könnte immer wieder eintauchen in diese Fotos bzw. in die Stimmung auf Deinen Fotos - wunderbar!!!
AntwortenLöschenDa bekommt man doch gleich nochmal kurzzeitig Sommergefühle ;-)
AntwortenLöschendas ist sie, die NUMMER EINS!!
AntwortenLöschenIch danke Euch allen für Eure Kommentare voll des Lobes. Darüber freue ich mich sehr, auch wenn ich manchmal so viel zu tun habe, dass ich selbst aufs Kommentieren vergesse. Ich hoffe Ihr verzeiht mir.
AntwortenLöschenLieben Gruß an alle von Frau Ziii