Gulyas mit Huhn, Kartoffeln und Zimtzwiebeln oder gemma Frühling schauen

Ich glaube, das war's mit dem Winter, aus und vorbei. Seine Umarmung war stürmisch, leidenschaftlich, wild. Doch jetzt schleicht er sich wieder und mir ist es recht. Die letzen weißen Flecken schmelzen dahin und mit großem Gefallen betrachte ich die ersten Frühlingstupfen in der öden Winterwiese. Der Himmel strahlt jeden Tag blau und blauer und ich kann den Frühling kaum noch erwarten.



Auf der Suche nach dem Frühling hat mich das Fräulein bei einer Fototour begleitet. Wie Sie vielleicht wissen, gehört das Kind (das eigentlich keines mehr ist) nebst Speisen zu meinen liebsten Motiven. Nur früher war die Sache mit der Fotografiererei ein bisserl einfacher für mich. Seit neuestem studiert sie nämlich Medientechnik, dabei gehört Fotografie zur Grundausbildung. Jetzt ist das Fräulein ebenfalls mit Kamera unterwegs, was zur Folge hat, dass sie entweder zu beschäftigt ist um lächeln zu können oder irgendwo mitten im Bild hockerlt, zumindest aber die Kamera in der Hand hat. Ständig muss ich auf sie warten (früher war es umgekehrt) und darüberhinaus meckert sie herum: "Sowas ist nicht mein Style", meint sie und meine Fotos sind kitschig und so. Naja, also, ähm... irgendwie... vielleicht...  ähm... geh bitte, ist mir doch wurscht. Was kann ich dafür, wenn das Wetter einen auf schmalzig macht?



 So sehr mich der Frühling auch zu locken vermag, von einer Sache trenne ich mich jedes Jahr schwer. Es sind die winterlichen Eintöpfe, die meine Seele trösten wenn es draußen kalt und grau ist. Sie gehören zum Winter wie der Zimt und das Reisig und diesen hier hat er mir noch schnell für Sie dagelassen, der Ex... bevor er sich endgültig schleicht.




Und wer jetzt meint, dass der weiße Tisch und der orangefarbene Topf Zufall sind, der täuscht sich. Eine blaue Serviette dazu wäre allerdings kitschig gewesen ;-))


Gulyas mit Huhn, Kartoffeln und Zimtzwiebeln

Dass ich Gulyas hier mit 'y' schreibe ist Absicht. Es handelt sich um die Schreibweise der Ungarn, die darunter ein papriziertes, suppiges Eintopfgericht verstehen (oft mit Kartoffeln). Es ist nicht mit dem österreichischen Gulasch zu verwechseln.

Die Zimtzwiebel habe ich extra gebraten und als Topping verwendet. Ich finde ihre gemüsige Textur und die Süße in Kombination mit dem Zimt interessanter, als wenn sie im Eintopf mitgekocht werden. Scheint Ihnen das zu umständlich, können Sie die Zwiebeln gleich zu Beginn mitbraten und den Eintopf mit etwas Zimt würzen.

Für das Gulyas 
  • 4 Hühneroberkeulen mit Haut
  • Salz
  • 1 EL Olivenöl zum Braten
  • 1 Zwiebel
  • 2 TL getrockneter Majoran
  • 1 Tomate oder 1 schwacher TL Tomatenmark
  • 2 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 600 g kleine Kartoffeln (wenn möglich mit Schale)
  • 800 ml Liter Suppe (vom Huhn oder Gemüse) 
  • 1 kleine Chilli, wenn Sie es scharf mögen
  • frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Essig 

Für die Zimtzwiebel 
  • 4 mittelgroße Zwiebel
  • 3 EL Olivenöl zum Braten (ich hatte ein bisserl Hühnerfett im Kühlschrank, das ich bei Suppen abschöpfe)
  • 1/2 TL Zimt
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 

1 Die Hühnerteile waschen, trockentupfen und mit Salz rundherum einreiben. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Scheiben schneiden. Kleine Kartoffeln nur mit der Bürste unter fließendem Wasser schrubben, größere Kartoffeln schälen und vierteln. Die Tomate vierteln, die Kerne herausschneiden und möglichst fein würfeln.

2  Das Olivenöl in einem Topf mit schwerem Boden erhitzen und bei mäßiger Hitze die Hühnerteile auf der Hautseite knusprig und goldbraun braten. Langsam und gemächlich, damit die Hühnerhaut ausreichend Zeit hat, ihr Fett auszulassen. Am Topfboden sollte sich dabei eine braune Schicht Röstaromen bilden.

3 Die Hühnerschenkeln auf einen Teller geben und beiseite stellen. Im zurückgebliebenen Fett die Zwieberingel rösten, ebenfalls mit Geduld, damit sie nicht schwarz werden. Sie sollten am Ende weich und goldbraun sein.

4 Nun den Majoran und die Tomatenwürfel bzw. das Tomatenmark hinzufügen und weiterösten bis die Tomaten dunkel werden und sich beinahe auflösen (Tomatenmark nur kurz rösten bis es ein bisserl dunkler, aber nicht bitter wird).

5 Die Suppe griffbereit neben den Herd stellen. Den Gulyasansatz mit Paprikapulver stauben, kurz rösten und dann sofort mit Suppe aufgießen (zu langes Rösten lässt den Paprika bitter werden).

6 Die Hühnerteile samt ausgetretenen Saft wieder einlegen, Kartoffeln und Chillis dazugeben und aufkochen lassen. Dann die Hitze zurücknehmen, eventuell nachsalzen und bei geschlossenem Deckel ungefähr 40 Minuten leicht köchelnd dahinsumpern lassen bis die Kartoffeln weich sind und das Fleisch sich leicht vom Knochen löst.

7 Mit Essig und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren 10 Minuten ohne Hitzezufuhr rasten lassen.

8 In der Zwischenzeit die Zimtzwiebeln zubereiten...

Zimtzwiebeln

Die Zwiebeln schälen und wie eine Tomate achteln. In einer Pfanne das Öl erhitzen, die Zwiebeln dazugeben und rösten bis sie weich und goldbraun sind und an den Rändern zu karamellisieren beginnen. Salzen und mit Zimt und Pfeffer würzen.


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Lieben Gruß aus Wien,

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4 comments:

  1. Hab es wegen den Zimtzwiebeln gekocht. Das Gericht ist sehr lecker. Alle waren zufrieden. Vielen Dank!

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  2. Liebe Frau Ziii,
    ich liebe deinen Blog, weil soo unterhaltsam und die Fotos so schön. Aber wieder ein fleischiges Rezept.
    Was ist aus dem veganen Herrn Ziii geworden? Ich habe ja gehofft das es daher mehr vegetarische/vegane Rezepte geben wird. Ist er wieder zurück konvertiert?

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  3. Ein wunderbarer Text, und auch so amüsant zu lesen! Die Bilder sind natürlich gar nicht schmalzig, ebensowenig wie das zauberhafte junge Fräulein. Das Rezept werde ich demnächst mal ausprobieren. Mal nachschauen, ob es auch in dem Buch ist (das habe ich mir nämlich kürzlich schenken lassen)!

    Herzliche Grüße, Angelika

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