Gebackene Chioggiarüben mit Rucolaöl, Feta und einem Interview

Schaut aus, als wär' ich ein bisserl aus dem Rhythmus. Zuerst wochenlang nichts und dann gleich zwei Posts hintereinander. Verzeihen Sie bitte, aber mir pressierts. Es ist ein echte Freude, was sich derzeit auf den Märkten und auch in den Gemüseregalen der Supermärkte tut. Genormtes Gemüse ist total out und Vielfalt wieder gefragt. Die ohnehin schon überbordende Fülle des Sommers wird durch neue alte und außergewöhnliche Sorten bereichert. Was schon seit einigen Saisonen auf englischsprachigen Foodblogs unter dem Sammelbegriff 'Heirloom' herumgeistert, kommt nun endlich auch bei uns in großem Stil an... heirloom tomatoes, heirloom beets, heirloom carrots... alte Sorten und Raritäten sind angesagt...  und die gibt es neuerdings sogar im Supermarkt. Was bisher nur eingefleischten Marktgängern (mit Beziehungen) und Frühaufstehern vorbehalten war, hält Einzug in den kommerziellen Lebensmittelhandel. Auch wenn dies zunächst widersprüchlich scheint, passiert es tatsächlich und schlecht finde ich das ganz sicher nicht. Obwohl ich am Wochenende eine passionierte Marktbesucherin bin, freue ich mich, dass ich zumindest für kurze Zeit auch unter der Woche aus dem Vollen schöpfen kann. Die Biomarke Ja!Natürlich bietet kunterbunte Früchtchen in allen Variationen an... Paradeiser, Paprika, Pfefferoni, Erdäpfel, Zucchini... sogar Gurken in unterschiedlichen Formen und Farben habe ich schon gesehen und unlängst sind mir ganz besondere Schätze ins Wagerl gehüpft... Chioggia-Rüben. Selten hat mich Gemüse derart verzückt.



So unscheinbar sich die Chioggia-Rübe von außen zeigt, im Inneren offenbart sie wahre Schönheit. Mit ihren weiß-pinkfarbenen Ringeln erfüllt sie alle Anforderungen an eine trendige und hippe Gemüsesorte, die auch geschmacklich einiges zu bieten hat. Sie ist weniger süß, nicht so erdig wie ihre dunkelrote Schwester und schmeckt viel 'gemüsiger'. Die schöne Farbe verliert sie zwar beim Kochen, doch fein gehachelt kann die Chioggia-Rübe auch als Rohkost gegessen werden. Für Ja!Natürlich habe ich daraus einen Rübensalat gemacht, in dem sie sowohl gebacken, als auch roh brilliert. Wer vegan essen möchte wie der Herr Ziii, lässt den Feta einfach weg.



Gebackene Chioggiarüben mit Ruccolaöl und Feta

(für 2 Personen)

Für den Salat
  • 1 Bund möglichst kleine Chioggia-Rüben (500g)
  • 2 EL  Olivenöl
  • 2 TL milder Essig (5%, ich habe Ja!Natürlich Apfelessig verwendet)
  • Salzflocken (Maldon)
  • grob gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • einige Zweige frischer Thymian
  • 1 Packung Rucola (100 g, ein Drittel davon wird für das Öl verwendet)
  • 100 g Schafkäse in Salzlake, z.B. Feta (für die vegane Version weglassen)

Für das Dressing
  • 2 EL milder Essig (5%, ich habe Ja!Natürlich Apfelessig verwendet)
  • 1 TL Ahornsirup oder Honig
  • 2 EL Olivenöl

Für das Rucolaöl
  • 1 Handvoll  Rucola (der Rest wird für den Salat verwendet)
  • 1 Prise Salz
  • 50 ml Ja!Natürlich Olivenöl
  • grob gemahlener, schwarzer Pfeffer

Folgende Zutaten erhalten Sie in Bioqualität von Ja!Natürlich (in order of appearance)... Chioggia-Rüben, Olivenöl, Apfelessig, Rucola, Feta, Ahornsirup.
Beachten Sie jedoch, dass das Raritätengemüse nicht immer und in jedem Markt erhältlich ist. Das Angebot variiert je nach Verfügbarkeit. Genau so wie es sich gehört! 

1. Das Backrohr auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen.

2. Zarte Sommerrüben brauchen nicht geschält zu werden. Lediglich das Grün von den Rüben abschneiden und dabei 2-3 cm der Stiele stehen lassen. Mit einer Bürste gründlich putzen oder mit einem Messer sauber abschaben. Eine Rübe für die Rohkost zur Seite legen. Die restlichen Rüben der Länge nach vierteln, größere in mundgerechte Stücke schneiden und in eine kleine Auflaufform legen (wenn möglich eine mit Deckel).

3. Die Thymianblättchen von den Stängeln zupfen und gemeinsam mit Olivenöl, Essig, Salz und Pfeffer dazugeben. Gründlich vermischen,

4. Deckel aufsetzen (offene Formen mit Alufolie gut verschließen) und die Rüben ca. 20 Minuten im Rohr backen. Dann den Deckel oder die Folie abnehmen und bei 200 Grad noch einmal 10 Minuten überbacken (ältere Exemplare können auch länger brauchen). Die Rüben mit einem spitzen Messer anstechen und prüfen, ob sie gar sind und anschließend etwas auskühlen lassen. Während die Rüben backen, können Sie die restlichen Zutaten vorbereiten.

5. Den Rucola waschen und verlesen (grobe Stiele entfernen) und anschließend gut trocken schleudern (sonst ‚rutscht’ das Dressing an den nassen Blättern ab).

6. Den Feta aus der Verpackung nehmen und auf einem Stück Küchenpapier abtropfen lassen.

7. Für das Salatdressing alle Zutaten in ein kleines Schraubglas füllen, verschließen und kräftig schütteln bis eine cremige Emulsion entstanden ist.

8. Für das Ruccolaöl ungefähr ein Drittel der Blätter mit dem Messer grob zerkleinern. In einen Mörser geben und dezent salzen. Einen Schuss Olivenöl dazugeben und mit dem Stößel zu einer Paste verarbeiten. Diese mit Olivenöl aufgießen, pfeffern und mit dem Stößel verrühren.

Alternativ können Sie den Rucola auch mit einem Pürierstab oder einem elektrischen Zerkleinerer zu einer Paste verarbeiten und anschließend händisch mit Öl verrühren (mit dem elektrischen Gerät kann Olivenöl bitter werden)

9. Den vorbereiteten Rucola für den Salat in eine Schüssel geben, das Dressing noch einmal aufschütteln und die Hälfte davon zum Rucola geben. Gut vermengen und den Rucola auf zwei Teller verteilen.

10. Das restliche Dressing zu den (lauwarmen) Rüben geben und diese auf dem Rucola anrichten.

11. Die beiseite gelegte, ungekochte Chioggiarübe fein hacheln und darüberstreuen.

12. Zum Schluss noch den Feta über den Salat bröckeln und das Rucolaöl darüber verteilen. Den Salat möglichst schnell zu Tisch bringen, da der Rucola durch die Wärme der Rüben sonst letschert wird.


Reste vom Rucolaöl können Sie im Kühlschrank mindestens eine Woche aufbewahrt werden, oder noch besser... bereiten Sie gleich mehr davon zu. Das fertige Öl in ein Schraubglas geben und mit soviel Olivenöl auffüllen, dass das Kraut vollständig bedeckt ist. Es verschließt die Oberfläche und macht den Rucola länger haltbar. Nach jeder Entnahme darauf achten, dass die Oberfläche wieder vollständig mit Öl bedeckt ist. Es passt auch wunderbar zu Ofengemüse, Nudeln und Fisch.

Als (Lese-) Beilage hätte ich noch einen Vorschlag für Sie... vor kurzem hat mich die Ulli vom Ja!Natürlich-Blog besucht. Herausgekommen ist ein sehr nettes Interview, das letzte Woche veröffentlicht wurde. Sie hat mich mit den angeschnittenen Themen richtig gefordert. Ich hoffe Sie finden das Interview mindestens genauso spannend wie ich ihre Fragen. Lesen Sie hier weiter.

Wollen Sie noch mehr über Chioggiarüben wissen, schauen Sie bald wieder vorbei...


Lieben Gruß aus Wien,





Labels:

Share this:

7 comments:

  1. Das Bild von Ihnen, das erste direkt, zum Interview - Frau Ziii, mit einem Schlag sind Sie mir noch sympathischer. Ganz die Mutter der schönen Tochter!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Micha, der Tag wird kommen, da mache ich mich auf die Reise zu Dir. Dann gehe ich mir Deinen Garten anschauen und Dein schönes Haus. Dann werde ich Dir die Hand schütteln und weiß jetzt schon genau, dass es passen wird. Liebe Grüße nach Frankreich, Susanne PS... das Foto ist allerdings schon ein älteres. Nachdem ich mich 6 Monate lang von Wiener Küche ernährt habe, muss ich ordentlich abspecken :-)))

      Löschen
  2. Also entschuldigen brauchst du dich da nicht, liebe Frau Ziii ... Ich freu mich sehr, wieder von dir zu lesen! Und freue mich schon seeeeehr auf dein Buch, das steht schon auf meiner Liste, eh klar :-) Alles Liebe vom Mädel

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebes Mädel, ich danke Dir für Deinen Vertrauensvorschuss und hoffe, dass Dir das Buch gefallen wird. Dir und Deinen beiden Minis auch alles Liebe, Susanne

      Löschen
  3. Hej hej Frau Ziii,
    das sieht ja mal wieder soo lecker aus, schleck…
    Da das Petersilöl schon so ein Genuss war, wird das Ruccolaöl natürlich auch probiert. Ich weiß nicht, ob ich hier Chioggiarüben bekommen, meinen Sie, dass es vielleicht auch mit Cylindra-Rüben schmecken könnte?
    Liebe Grüße,
    Mone*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tschuldigung Mone, dass ich so spät dran bin. Und wie ich bereits lesen konnte, hat es mit den Cylindra Rüben auch super geklappt. Allerliebste Grüße von Frau Ziii

      Löschen
  4. Es sieht sehr lecker und gesund aus!

    AntwortenLöschen